Neuer Tropensturm gefährdet die Bahamas

Veröffentlicht: 11:57, 15. Sep. 2019 (CEST)
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Miami (Vereinigte Staaten), 15.09.2019 – Zwei Wochen nach der Passage des verheerenden Hurrikans Dorian bedroht ein neuer Tropensturm die nördlichen Bahamas. Wie das amerikanische National Hurricane Center mitteilte, bildete sich in der Nacht zum 14. September der Tropische Sturm Humberto.

NHC-Vorhersage

Die Hauptgefahr für die nordwestlichen Bahamas dürfte dabei vom tropischen Starkregen ausgehen, weniger vom Wind, weil das System vor dem Erreichen des Gebietes zu wenig Zeit zur Intensivierung hat. Der Regen behindert zwar die Hilfsmaßnahmen, ist aber gleichzeitig willkommen, weil er helfen wird, die Zisternen mit neuem Wasser zu füllen. Es gibt noch Unsicherheiten, was die Zugbahn des neuen Sturmes angeht, aber über 90 Prozent der Mitglieder der GFS- und ECMWF-Wettermodelle gehen davon aus, dass der Sturm in Richtung Nordostflorida zieht und zu Wochenbeginn ein Tiefdrucktrog weiter nördlich den Sturm in Richtung offenes Meer südöstlich von North Carolina lenkt. Aufgrund hoher Windscherung gehen die meisten Mitglieder der Wettermodelle nicht von einer Intensivierung in einen Hurrikan aus. Die offizielle NHC-Vorhersage geht allerdings von einer Intensivierung in einen Hurrikan in der zweiten Wochenhälfte und einer Gefährdung von Bermuda gegen Ende der Woche aus.

Derweil deuten laut dem National Hurricane Center zwei weitere Gebiete im tropischen Atlantik auf eine mögliche Zyklogenese hin. Zum einen handelt es sich um eine tropische Welle, die am Freitagvormittag (13. September) bei 13,5 °N, 39 °W auf halbem Weg zwischen Afrika und dem Antillenbogen lag, und bei dem anderen um eine tropische Welle einige hundert Kilometer südwestlich der Kapverdischen Inseln. Das NHC räumt der letzteren wegen der südlicheren Lage in der innertropischen Konvergenzzone eine etwas größere Chance ein, sich trotz der trockenen Saharaluft zu entwickeln.

Unterdessen haben die Behörden in Nassau die Zahl der Vermissten auf den Bahamas deutlich nach unten korrigiert. Eine Vielzahl der bislang 2500 vermissten Personen sei inzwischen in den Notunterkünften registriert worden. Aktuell, so teilte die Katastrophenschutzbehörde am Freitag (13. September) mit, seien bis jetzt 50 Tote gefunden worden. Diese Zahl dürfte jedoch noch steigen, weil manche Regionen der Bahamas noch nicht von Hilfskräften erreicht wurden.

„Wir müssen durch all diese Trümmer gehen, uns Zeit nehmen und suchen“, sagte der Polizeipräsident der Bahamas, Anthony Ferguson. Deswegen werde es noch eine lange Zeit dauern, bis endgültige Opferzahlen des Hurrikans genannt werden könnten.


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