Erster Todestag Terri Schiavos
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Pinellas Park (Vereinigte Staaten), 30.03.2006 – Am 31. März 2005, dreizehn Tage nach Entfernung der Magensonde, starb die Patientin Terri Schiavo in Pinellas Park. Sie lag zuvor 15 Jahre im Koma. Auch ein Jahr nach ihrem Tod geht der 1998 entstandene Streit zwischen ihrem Mann, den Eltern und der Schwester weiter.
Kurz vor dem ersten Todestag hat ihr Ehemann ein Buch auf den Markt gebracht: „Terri - Die Wahrheit“. Er begründete die Herausgabe damit, Anschuldigungen entgegentreten zu wollen, die ihn der Misshandlung und des Mordes an seiner Frau beschuldigten. Seine Frau hätte bei der Aussichtslosigkeit ihres Zustandes sterben wollen. Er sagte: „Ich habe nur für sie gekämpft.“ Schiavos Gehirn war laut dem Autopsiebericht des zuständigen Gerichtsmediziners extrem geschädigt, eine Heilung sei ausgeschlossen gewesen.
Die Herausgabe des Buches hat jetzt den Streit zwischen dem Mann, den Eltern und der Schwester Schiavos neu aufleben lassen. Die Eltern und die Schwester gaben am Dienstag eine schriftliche Gegendarstellung in literarischer Form heraus. In dieser Gegendarstellung dementieren sie den Wunsch ihrer Tochter, sterben zu wollen. Sie begründeten dies damit, Schiavo hätte noch kurz vor ihrem Tod auf Besuche reagiert. Auch die Politik hatte sich 2005 in das Schicksal Schiavos eingeschaltet. Einige US-Gerichte wurden von den Streitparteien eingeschaltet.
Dieser erneute, öffentlich ausgetragene Streit hat nun in ganz USA die Debatte über die Rechtmäßigkeit passiver Sterbehilfe neu aufleben lassen.
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Quellen
- Deutsches Ärzteblatt: „Terri Schiavos Todestag entflammt US-Sterbehilfe-Debatte neu“ (28.03.2006)
- T-Online: „Schiavos Tod brachte Familie keinen Frieden“ (28.03.2006)
- Rheinische Post: „Terri Schiavos Schicksal spaltet weiter die USA“ (28.03.2006, 14:01 Uhr)