Unruhen in Nordafrika lösen Flüchtlingsstrom nach Italien aus
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Lampedusa e Linosa (Italien), 13.02.2011 – Immer neue Flüchtlingsboote legen von der afrikanischen Küste ab; Ziel ist die kleine 150 km entfernte italienische Insel Lampedusa. Die meisten der 3000 auf der Insel Angekommenen sind Tunesier. Italiens Regierung fürchtet, die Lage könnte außer Kontrolle geraten.
Flüchtlinge berichten, dass es vor der Küste Tunesiens keine Kontrollen mehr gäbe. Die amtliche tunesische Nachrichtenagentur TAP berichtet von einem Toten und weiteren vermissten Personen. Die kleinen Boote sind meist völlig überfüllt und kentern leicht bei unruhiger See. Im Jahr 2008 kamen 1500 Flüchtlinge bei der Überfahrt ums Leben.
Italien hat die Europäische Union um Hilfe gebeten. Brüssel wurde aufgefordert, Einheiten der EU-Grenzschutzagentur Frontex nach Tunesien zu entsenden. Frontex hat ihren Sitz in Warschau und koordiniert die operative Zusammenarbeit der EU-Mitgliedstaaten im Bereich des Schutzes der Außengrenzen. Im Einzelfall ist die Unterstützung von Mitgliedsstaaten in Situationen vorgesehen, die unmittelbar einen erhöhten technischen und personellen Bedarf erfordern.
Auf Lampedusa ist man längst nicht mehr in der Lage, die ankommenden Flüchtlinge unterzubringen. Sie werden nach Sizilien und aufs Festland gebracht. Viele von Ihnen werden wieder abgeschoben. Italien befürchtet, dass sich unter den Migranten Kriminelle und Terroristen befinden.
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Quellen
- Der Spiegel: „Italien fürchtet neuen Flüchtlingsansturm“ (13.02.2011)
- AFP: „Italien verhängt wegen Flüchtlingen humanitären Notstand“ (12.02.2011)
- Die Welt: „Berlusconi provoziert Lampedusa-Flüchtlinge“ (24.01.2009)