Thailändische Moslems über die Grenze nach Malaysia geflohen

Artikelstatus: Fertig 19:29, 4. Sep. 2005 (CEST)
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Bangkok (Thailand) / Kuala Lumpur (Malaysia), 04.09.2005 – Nach der Flucht von 131 Thailändern islamischen Glaubens nach Malaysia werden Forderungen laut nach einem Treffen zwischen dem thailändischen Ministerpräsidenten Thaksin Shinawatra und dem Regierungschef von Malaysia, Abdullah Badawi. Der Außenminister Malaysias, Syed Hamid Albar, hatte Thailand aufgefordert, die Sicherheit der Moslems im Süden Thailands zu garantieren, damit die Bevölkerung Malaysias nicht mit dem Flüchtlingsproblem aus dem benachbarten Thailand belastet werde.

Die Unruhen in den thailändischen Südprovinzen Narathiwat, Yala, Pattani, Satun und Songkhla sorgen seit Monaten für Spannungen in Thailand. Separatistische Kräfte versuchen durch Terror und Verbreitung von Angst die Lage zu destabilisieren. Ihr Ziel ist die Loslösung des mehrheitlich islamischen Südens vom buddhistisch dominierten Mutterland Thailand. Der Ministerpräsident Thailands hat daraufhin für die betroffene Region den Ausnahmezustand verhängt und versucht mit massiver Militärpräsenz die Lage zu kontrollieren.

Die Regierung Thailands vertritt den offiziellen Standpunkt, die Unruhen seien eine Folge der Aktivitäten einiger weniger militanter Kräfte in den Südprovinzen. Panitan Wattanayagorn, ein Wissenschaftler der Chulalongkorn-Universität, der die Sicherheitslage im Süden Thailands analysiert hat, vertritt jedoch den Standpunkt, dass die fehlende zwischenstaatliche Zusammenarbeit zur Bewältigung der Probleme des Südens wesentlich dazu beigetragen hat, dass die Spannungen weiter eskalierten. Die militanten Kräfte des Südens arbeiteten geduldig daran, die Spannungen im Süden Thailands so lange zu verschärfen, bis das Thema auf der internationalen Bühne präsentiert werden könne.

Die Massenflucht fand am Dienstag statt, nachdem ein Kirchenführer, Satopa Yuso, in einem Dorf im Bezirk Narathiwat erschossen worden war. Die Vermutung der Dorfbewohner, Soldaten der thailändischen Streitkräfte seien für die Tötung verantwortlich, wurde jedoch von offizieller Seite scharf zurückgewiesen.

Unterdessen hat ein islamischer Oppositionsführer Malaysias die Regierung Thailands gewarnt, das militärische Vorgehen der Regierung in Thailand sei nicht der richtige Weg, um die Probleme zu lösen. Nik Aziz, Regierungschef der an Thailand angrenzenden malaysischen Landesteile im Norden Malaysias forderte die thailändische Regierung zu Verhandlungen mit den Moslems auf: „Es gibt einen Grund für die Wut der Moslems in Thailand. Verhandelt mit ihnen. Gewalt erzeugt nur neue Gewalt.“

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Quellen