Terrorangst: Im Süden Thailands blieben die Geschäfte zu

Bangkok (Thailand), 12.08.2005 – Aus Angst vor den Drohungen islamistischer Terroristen blieben viele Moslems im Süden Thailands heute ihrer Arbeit fern. Angesichts von über 800 Toten seit dem Januar 2004 durch islamistischen Terror in den thailändischen Südprovinzen haben die Menschen wenig Vertrauen in die Leistungsfähigkeit der staatlichen Sicherheitskräfte, sie vor den Übergriffen malaysischer Separatisten zu schützen.

In dem hauptsächlich von Muslimen bewohnten Süden des ansonsten buddhistischen Thailands herrscht seit eineinhalb Jahren der Ausnahmezustand. Heute war der zweite Freitag in Folge, an dem der Aufruf islamistischer Gruppen befolgt wurde, am traditionellen Gebetstag der Moslems nicht zu arbeiten und die Geschäfte geschlossen zu halten. In den Flugblättern wurde allen Muslimen gedroht anderenfalls würden sie getötet oder ihnen die Ohren abgeschnitten. Gegenüber der Zeitung „The Nation“ gaben die dort wohnenden Muslime jedoch an, sie befolgten die ausgesprochene Drohung nicht aus religiösen Gründen, sondern aus Angst vor den Konsequenzen, die ihnen angedroht würden. Die Menschen brachten zugleich zum Ausdruck, dass die Behörden mit der Situation überfordert seien und für ihre Sicherheit nicht garantieren könnten. Deshalb hätten die meisten Menschen, dem Aufruf der Regierung, trotz des Aufrufs zur Arbeit zu gehen, keine Beachtung geschenkt.

Im Süden kam es infolge des Aufrufs der muslimischen Separatisten auch zu Verkehrsproblemen, weil kaum Taxis fuhren. Die staatliche Eisenbahngesellschaft setzte zusätzliche Züge ein.

Der Ministerpräsident Thailands, Thaksin Shinawatra, hält sich zurzeit im Süden Thailands auf, um sich der Situation in dieser Region zu widmen. Sein Besuch kommt einen Tag nach einer Audienz bei der thailändischen Königin Sirikit (deren Geburtstag am 12. August jährlich als Muttertag begangen wird), die dem Ministerpräsidenten ihre Vorschläge zur Behandlung der Krise im Süden unterbreitet habe.

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