Pressekonferenz der muslimischen Verbände in Deutschland
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Köln (Deutschland), 27.08.2006 – Vertreter der wichtigsten muslimischen Organisationen in Deutschland haben am vergangenen Freitag auf einer Pressekonferenz in Köln unter der Leitung von Mehmet Yildirim, Generalsekretär des DITIB, zu den jüngsten terroristischen Attentatsversuchen durch zwei junge Libanesen sowie zur Debatte über Sicherheitsmaßnahmen Stellung genommen.
Nachdem Yildirim die einzelnen Vertreter der Verbände vorgestellt hatte, darunter Ayman Mazyek (Generalsekretär des Zentralrats der Muslime in Deutschland), Ali Kizilkaya (Vorsitzender des Islamrats), Oğuz Üçüncü (Generalsekretär der Islamischen Gemeinschaft Milli Görüş), verlas er zunächst eine Erklärung im Namen aller Mitglieder der auf der Pressekonferenz vertretenen Organisationen.
Darin verurteilen die Muslimverbände die versuchten Bombenanschläge und verwahren sich dagegen, dass diese Handlungen mit dem Islam gerechtfertigt würden, so Yildirim wörtlich. Die mutmaßlichen Täter fänden im Islam keine Rechtfertigung für solche Taten, der Terror sei eine Bedrohung und ein Verbrechen gegen die gesamte Menschheit, sagte Yildirim. Zur Untermauerung dieser Aussage bemühte Yildirim sogar den Koran, in dem es an einer Stelle heißt: „Wer einem unschuldigen Menschen das Leben nimmt, handelt so, als ob er die gesamte Menschheit tötet.“
Ayman Mazyek vom Zentralrat betonte ebenfalls, das es kein „Verbrechen im Namen des Islam, sondern nur Verbrechen im Namen des Verbrechens“ gebe. So sei es auch Muslim- und Bürgerpflicht, extremistische Tendenzen zu benennen. Man sei darüber erleichtert, dass der zweite mutmaßliche Attentäter nun auch gefasst sei, und hoffe, dass er möglichst schnell vor Gericht gestellt werde. Dennoch verweist Mazyek darauf, dass es in der Debatte in den vergangenen Tagen eine „Schieflage“ gegeben habe. Die Muslimen seien verängstigt, das Beispiel von Murat Kurnaz zeige, dass der Antiterrorkampf durchaus auch gefährliche Wege gehen könne, die auch Unschuldige treffen könnten.
Ali Kizilkaya vom Islamrat ging auf eine Frage einer besorgten Besucherin aus dem Duisburger Norden auf das Thema Integration ein. Er verwies darauf, dass er die angesprochene „Ghettoisierung“ der Muslime keine Form der kulturellen Abschottung sei, sondern schlicht ein soziologisches Problem. Die muslimischen Bewohner könnten es sich teilweise einfach nicht leisten, woanders zu leben.
Schließlich unterstrich der Vertreter der Milli Görüs, dass die muslimischen Verbände gerade die Herausforderung annehmen würden, innerhalb ihrer Moscheen die Muslime davon zu überzeugen, dass die Verbrechen, die im Namen der Islams geschähen, eben nichts mit diesem zu tun hätten.
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