Braunbär Bruno ist „JJ1“

Artikelstatus: Fertig 14:39, 31. Mai 2006 (CEST)
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München (Deutschland), 31.05.2006 – Die Herkunft des von den Medien inzwischen Bruno getauften Braunbären, der seit Wochen im bayerisch-österreichischen Grenzgebiet umherwandert, ist geklärt. Laut den Ergebnissen einer gentechnischen Haaranalyse in Italien handelt es sich um den zweijährigen Bären „JJ1“ aus einem italienischen Wiederansiedlungsprojekt für Bären im Trentino Gebiet.

Archivbild eines Braunbären

Die Bezeichnung JJ1 setzt sich aus den Anfangsbuchstaben der Namen der Eltern, Jurka und Joze, zusammen. JJ1 hat auch noch einen Bruder, seinen Zwillingsbruder JJ2. JJ2 wurde allerdings seit September letzten Jahres nicht mehr gesichtet – zuvor hatte er jedoch schon wie jetzt sein Bruder für Aufsehen gesorgt: Bis zu seinem Verschwinden riss er etliche Schafe auf seiner Wanderung durch die Schweiz.

Wissenschaftler vermuten, die Mutter habe den beiden Bären dieses Verhalten beigebracht. Sie hätten von ihr gelernt, dass es in der Nähe von Siedlungen leicht sei, an Futter zu gelangen. Gleichzeitig erlebten die beiden Jungbären aber auch eine Vertreibungsaktion mit Gummigeschossen. Dabei werden Bären, die auf frischer Tat in der Nähe von Siedlungen ertappt werden, mit Gummigeschossen erschreckt, damit sie sich zukünftig fernhalten. Bruno/JJ1 hat seine Lektion aber offenbar falsch verstanden, und anstatt sich von menschlichen Siedlungen fern zu halten, macht er sich nur nach erfolgreichem Beutezug schnell wieder aus dem Staub und kehrt nicht wieder zurück.

Hinweisen zufolge hielt sich der Bär zuletzt im Gebiet Achensee nordöstlich von Innsbruck auf. Ein Lastwagenfahrer berichtete, er habe gesehen, wie der Bär die Inntal-Autobahn überquerte, und WWF-Experten konnten Spuren des Bären bestätigen.

Die WWF-Experten versuchten bisher erfolglos, den Bären mittels zweier Röhrenfallen einzufangen. Diese Fallen sind eigenen Angaben zufolge aber nur erfolgreich, wenn der Bär zu einem Ort zurückkehrt, an dem er Beute gemacht hat – was er aber bisher immer vermieden hat. Zusätzlich wird auch versucht, wie unter Anderem von der Tierschutzorganisation „Vier Pfoten“, den Bären mittels Geschossen zu betäuben. Doch auch dazu muss er erst gefunden werden. Nach wie vor gibt es auch Abschussgenehmigungen in Bayern und Teilen Tirols, und so bleibt das Schicksal von Bruno/JJ1 vorerst ungewiss.

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Quellen