Braunbär in Deutschland: Freigabe zum Abschuss

Artikelstatus: Fertig 22:17, 22. Mai 2006 (CEST)
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Garmisch-Partenkirchen (Deutschland), 22.05.2006 – Bayerns Umweltminister Werner Schnappauf (CSU) hat heute in München dem Abschuss des ersten Braunbären, der seit 170 Jahren in Deutschland in freier Wildbahn gesichtet wurde, zugestimmt.

„Der Bär ist zu einem Problembären geworden“, so Schnappauf. „Der Bär ist ganz offensichtlich außer Rand und Band.“ Der Abschuss soll laut Schnappauf aus Sicherheitsgründen erfolgen. Ursprüngliche Pläne, den Bären zu betäuben und einzufangen, wurden daher verworfen. Der Bär hatte gestern in der Nähe von Garmisch-Partenkirchen vier Schafe gerissen. Am Sonntagabend hatte der bayerische Umweltminister die Erlaubnis gegeben, den Bären einzufangen, wonach er später wieder freigelassen werden sollte.

Die Umweltschutzorganisation WWF gab in einer Pressemitteilung bekannt, dass sie den Beschluss des Umweltministers akzeptiere. Der Beschluss ist laut WWF in Absprache mit Wildbiologen und Bärenexperten getroffen worden. Die Umweltschutzorganisation hofft jedoch, dass es noch gelingt, den Bären lebendig einzufangen. Der Abschuss des Bären rechtfertige sich nach Meinung der Umweltschutzorganisation durch die Gefährdung für Menschen, die von dem „verhaltensauffälligen Bären“ ausgehe. In der Pressemitteilung des WWF heißt es weiter, dass ein konfliktfreies Nebeneinander von Mensch und Bär bei diesem Tier sehr unwahrscheinlich sei. Die Umweltschutzorganisation fordert von der Staatsregierung einen „Management Plan“, mit dem die Bevölkerung auf einwandernde wilde Tiere vorbereitet werden soll. Der Plan solle sich besonders an Schäfer, Landwirte, Imker, Wanderer und Förster richten.

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Quellen