WWF: Lebensräume der Tiger erhalten!
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Wien (Österreich) / Frankfurt am Main (Deutschland), 20.07.2006 – „Tiger besiedeln jetzt nur noch sieben Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebiets“, sagte WWF-Artenschützer Roland Melisch bei der Vorstellung einer neuen Studie über die Lebensbedingungen der Tiger am Donnerstag. Die Zahl der zusammenhängenden Landflächen, in denen diese Großkatzen heimisch sind, ist der Studie zufolge seit 1995 um 40 Prozent zurückgegangen. Der weltweite Bestand an Tigern liegt gegenwärtig bei 5.000 bis 7.000 Tieren in 13 Staaten der Erde. Der Bestand hat sich demnach seit 1906 um 95 Prozent verringert. Drei Tigerarten gelten seit Beginn des letzten Jahrhunderts als ausgestorben.
Zugleich weckte die Studie nach den Worten Melischs jedoch auch Hoffnungen für den Erhalt dieser Tierart. Es seien vier große Tigerlandschaften mit jeweils mehr als 500 darin lebenden Tigern gefunden worden. In ganz Asien gebe es 76 Regionen, in denen Tigern eine Überlebensperspektive eröffnet werden könne. Zur Rettung der Tiger schlägt der WWF eine Vier-Punkte-Strategie vor:
- grenzübergreifender Schutz der vier großen Tigerlandschaften und zehn weiterer Gebiete;
- Einrichtung von so genannten Tigerkorridoren, um kleinere, isolierte Lebensräume von Tigern miteinander zu vernetzen;
- die Ausbreitung fortpflanzungsfähiger Tiger müsse gezielt unterstützt werden;
- der Kampf gegen die Wilderei und den Schmuggel mit Körperteilen von Tigern.
Oberste Priorität habe der Schutz der vier großen Regionen, die von Tigern besiedelt werden. Diese liegen im russisch-chinesischen Grenzgebiet im Fernen Osten, im Terai-Tiefland-Gebiet zwischen Indien und Nepal, im Namdapha-Manas-Wald im Grenzgebiet von Indien, Myanmar und Bhutan, außerdem in der Tenasserim-Region im Süden Myanmars.
Die vom WWF in Zusammenarbeit mit der „Wildlife Conservation Society“, „Smithsonian's National Zoological Park“ und „Save The Tiger Fund“ erstellte Studie gilt als die umfangreichste wissenschaftliche Untersuchung zum Tigerbestand, die je durchgeführt wurde.
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Quellen
- derStandard.at: „Perspektiven für Tiger schaffen“ (20.07.2006)