Urvögel werden oft fehlgedeutet

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Solnhofen (Deutschland), 24.04.2005 – Die sensationellen Funde in Bayern von Urvögeln der Gattung Archaeopteryx aus der Jurazeit vor etwa 150 Millionen Jahren wurden oft als Saurier verkannt. Von 1855 bis heute hat man der Gegend von Solnhofen, Eichstätt und Jachenhausen bei Riedenburg insgesamt neun mehr oder minder gut erhaltene Skelette sowie eine Feder von Urvögeln entdeckt. Vier davon identifizierte man zunächst irrtümlich als Saurier. Der erste Fund, der 1855 in einem Steinbruch von Jachenhausen bei Riedenburg zum Vorschein kam, wurde mehr als ein Jahrhundert lang als Flugsaurier fehlgedeutet, bis ein amerikanischer Experte ihn 1970 als Urvogel identifizierte. Auch die wahre Natur anderer Urvogelfossilien wurde anfangs nicht erkannt. Den Urvogelfund von 1861 hielt man für einen „Rätselsaurier“, den von 1951 für einen kleinen Dinosaurier und den von 1990 für einen Flugsaurier.

Abdruck eines Urvogels

Die Entdeckungsgeschichte der bayerischen Urvögel liest sich teilweise spannend wie ein Krimi. Ausgerechnet der berühmte Frankfurter Gelehrte Hermann von Meyer, der für die 1860 entdeckte Urvogelfeder 1861 den Gattungsnamen Archaeopteryx (alte Feder) prägte, der später auch für die Skelette übernommen wurde, hatte zuvor den ersten Urvogelfund von 1855 als Flugsaurier verkannt. Der Urvogelfund von 1956 gilt seit dem Tod seines Besitzers als verschollen. Um den Urvogelfund von 1987 gab es ein gerichtliches Tauziehen um die Besitzrechte. Bei dem Urvogelfund von 1990 sind Besitzer und Fundort unbekannt. Vermutlich sind viele fossile Reste von Urvögeln aus den Solnhofener Plattenkalken nicht als solche erkannt worden.

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Quellen