Unruhen im Sudan nach dem Tod von Ex-Rebellenführer John Garang

Artikelstatus: Fertig 5. Aug. 2005 (CEST)
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Juba (Sudan), 05.08.2005 – Die Unruhen nach dem Tod des ehemaligen Rebellenführers John Garang, der gerade zum Vizepräsidenten ernannt worden war, haben inzwischen nach Angaben des Internationalen Roten Kreuzes zu 130 Toten geführt.

Juba in der Region Bahr al-Dschabal

Allein in Khartoum seien 111 Tote zu beklagen. Ebenso war Juba, vorgesehen als neue Hauptstadt des Süd-Sudan, in den letzten Tagen von schweren Unruhen erschüttert worden. Inzwischen haben Kämpfer von Ex-Rebellenführer Garang in Juba als Vertreter der Staatsmacht zusammen mit den offiziellen Regierungstruppen Stellung bezogen. Rund 1.000 Kämpfer der ehemaligen Rebellenarmee, die sich selbst als Befreiungsbewegung/Befreiungsarmee des Sudanesischen Volkes (SPLM/A) bezeichnen, trafen am Donnerstag in Juba ein, das seit dem Friedensabkommen mit der Regierung als neue Hauptstadt des autonomen Südens gilt. Dort halfen sie, die Plünderungen zu stoppen, von denen insbesondere die Märkte der Stadt betroffen waren. Juba war vorher Garnisonsstadt der regulären sudanesischen Armee, in der 40.000 bis 60.000 Regierungstruppen stationiert sind. Juba war vorher nie in die Hände der Rebellen geraten.

Der 21 Jahre andauernde Bürgerkrieg zwischen Nord- und Südsudan endete im Januar des Jahres mit einem Friedensabkommen, das als Meilenstein auf dem Weg des Sudan in eine friedliche und demokratische Zukunft des Landes gesehen wurde. Der sudanesische Präsident Omar al-Beshir ernannte heute Salva Kiir als Nachfolger John Garangs zum neuen Vizepräsidenten des Landes. Dieser ist zugleich Oberhaupt des Süd-Sudan, der nach dem Friedensabkommen relative Autonomie genießt.

John Garang war am 1. August 2005 bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen.

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Quellen