Stufenplan für Europas Raumfähre „Kliper“
Paris (Frankreich) / Moskau (Russland), 11.07.2005 – Die Gerüchte konkretisieren sich immer weiter. Wie die Sächsische Zeitung jetzt erfahren haben will, wird im Dezember bei einer Ministerkonferenz der ESA ein Stufenplan verabschiedet, der den Weg Europas zu einer bemannten Raumfahrt unabhängig von den USA ebnen soll. Die Europäer streben dabei eine Beteiligung an dem ursprünglich rein russischen Weltraumprojekt „Kliper“ an. Denkbar ist auch eine Entwicklung, die die Raumfähre zum Gegenstand eines internationalen Projektes macht, denn auch Japan hat in der Zwischenzeit sein Interesse an einer Beteiligung signalisiert.
„Kliper“ ist ein bemanntes Raumschiff, das vom russischen Unternehmen RKK Energija und der russischen Weltraumbehörde Roskosmos geplant wird. Er besteht aus einem Rückkehrmodul, das mindestens 25 mal wiederverwendbar sein soll und Platz für sechs Personen (davon zwei Piloten) und bis zu 700 Kilogramm Fracht bietet. Angedockt ist wie bei Sojus ein nicht wiederverwendbares Servicemodul, das unter anderem Sauerstoff, Wasser und Treibstoff bereitstellt. Die Hitzeschilde sollen ebenfalls nicht wiederverwendbar sein. Das gesamte Raumschiff hätte eine Startmasse von ungefähr 14,5 Tonnen. Die Landung selbst soll vollautomatisch an einem steuerbaren Gleitschirm erfolgen.
Der Stufenplan sieht zuerst eine zwei Jahre dauernde, 50 Millionen Euro teure Studie vor. Dort soll geprüft werden, in welcher Form eine Beteiligung der Europäer sinnvoll ist. 18 Monate später soll in einer erneuten Konferenz ein detaillierter Rahmenplan für eine etwa siebenjährige Entwicklungsphase verabschiedet werden.
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Quellen
- SZ-online Klipper – Europas Spaceshuttle - 11.07.2005