Soldaten planten Anschlag auf Gauck und Maas
Veröffentlicht: 07:06, 10. Mai 2017 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Berlin (Deutschland), 09.05.2017 – Der Ende April festgenommene Bundeswehrsoldat Franco A. verschleierte seine Identität als ein syrischer Flüchtling, welcher Asyl in Deutschland beantragt habe. Er steht unter Verdacht, rechtsextremistische und staatsgefährdende Taten geplant zu haben. In dem Fall wurde am Dienstag ein weiterer Verdächtiger in der badischen Stadt Kehl festgenommen. Es ist der 27 Jahre alte Maximilian T., welcher Bundeswehroffizier und Angehöriger des Jägerbataillons im elsässischen Illkirch sei. Den beiden wird konkret vorgeworfen, Anschläge auf hochrangige Politiker und Personen des öffentlichen Lebens, die sich für Flüchtlinge engagieren, geplant zu haben. Dafür erstellten die beiden eine Namensliste mit Kategorien von A bis D, in denen die Personen eingeteilt wurden. Ehemaliger Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesjustizminister Heiko Maas waren in Kategorie A eingeteilt.
Des Weiterem wird Maximilian T. vorgeworfen den Haupttäter Franco A. zu decken, als dieser sich in den Notunterkünften für Flüchtlinge aufhielt. Während er einen Flüchtling spielte, sollte Maximilian T. als Soldat für ihn einspringen, so die Ermittler in diesem Fall. Ein weiterer Komplize ist ein 24-jähriger Student aus Offenbach, welcher derzeit mit Franko A. in Untersuchungshaft sitzt. Gemeinsam sollen die drei einen perfiden Plan geschmiedet haben: Franko A. sollte den Anschlag ausüben. Dann solle der Verdacht auf Asylbewerber gelenkt werden, um so Fremdenhass zu schüren.
Nach Informationen des Westdeutschen und dem Norddeutschem Rundfunk ermittelte der Militäische Abschirmdienst der Bundeswehr (MAD) bereits 2015 gegen Maximilian T. Er soll bei einem Besuch in einem Studentenclub einen Gesprächspartner dazu aufgefordert haben, Aktivitäten gegen Flüchtlinge durchzuführen. Jedoch wurde das Gespräch gemeldet und der MAD habe Ermittlung unternommen. Bei einem Verhör gab Maximilian T. an, beim Gespräch unter Alkohol gestanden zu haben.
Dass die geplanten Anschläge keine Hirngespinste waren, belegt, dass die drei Verdächtigen bereits in Österreich eine Waffe besorgt haben sollen. „Ende Januar nahm Franco A. die Waffe an sich und verwahrte sie in einem Putzschacht auf einer Behindertentoilette am Wiener Flughafen“, sagt die Staatsanwältin Frauke Köhler. Österreichische Polizisten konnten die Waffe aufspüren. Ein weiterer Fund sind rund 1000 Patronen für die Pistole, welche in der Studentenwohnung des Verdächtigen beschlagnamt wurden.
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