Simbabwe: Robert Mugabe gesteht Niederlage angeblich ein

Veröffentlicht: 17:43, 3. Apr. 2008 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Harare (Simbabwe), 03.04.2008 – Unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen berichtet die simbabwische Zeitung „Business Day“ heute, der amtierende Präsident Simbabwes, Robert Mugabe, habe seine Niederlage bei der Wahl vom vergangenen Samstag gegenüber seinen engsten Beratern eingestanden. Am Mittwoch hatte die offizielle Wahlkommission Ergebnisse eines Großteils der Wahlkreise bekannt gegeben, die einen Sieg der Oppositionspartei „Bewegung für Demokratischen Wandel“ (MDC) bei den Parlamentswahlen offenbarten. Ein offizielles Ergebnis der Präsidentschaftswahl liegt bisher noch nicht vor.

Die nicht genannte Quelle wird mit den Worten zitiert: „Mugabe hat gegenüber seinen engsten Beratern – der Armee, Polizei und den Geheimdienstchefs – seine Niederlage eingeräumt. Er sagte auch seiner Familie und persönlichen Beratern, dass er die Wahl verloren hat“ (Übersetzung aus dem Englischen). Nun müsse er sich entscheiden, ob er in die Stichwahl gehen wolle, was die Hardliner von ihm erwarteten, oder sich aus der Politik zurückziehen wolle, wie seine Familie und persönlichen Berater es ihm nahegelegt hätten. Gegenüber BBC äußerte sich heute Vize-Informationsminister Bright Matonga: „Wenn es zu einer Stichwahl kommt, sind wir bereit für diesen zweiten Durchgang. Wir sind überzeugt, dass Präsident Robert Mugabe diesmal gewinnen wird.“

Wenn keiner der Kandidaten eine Stimmenmehrheit von über 50 Prozent erreicht, wird eine Stichwahl notwendig. Der Herausforderer für das Präsidentenamt, Morgan Tsvangirai, hatte gestern eine offiziell nicht bestätigte Stimmenauszählung bekannt gegeben, wonach er bei der Präsidentenwahl 50,3 Prozent der Stimmen gewonnen habe gegenüber 43 Prozent für Amtsinhaber Mugabe. Das wurde jedoch von Mugabes Zanu-Partei als reines „Wunschdenken“ zurückgewiesen.

Hinter den Kulissen üben inzwischen Berichten zufolge die diplomatischen Missionen ausländischer Staaten ihren Einfluss aus, um einen gewaltfreien Übergang zu einer neuen Regierung in Simbabwe zu ermöglichen. Einflussreiche Militärs hatten offen mit einer Befehlsverweigerung gegenüber einem möglichen Präsidenten Tsvangirai gedroht, falls dieser als Sieger aus den Wahlen hervorgehen würde.

Themenverwandte Artikel

Quellen