Sexistische Werbung von Stuttgart-21-Befürwortern

Veröffentlicht: 16:38, 14. Nov. 2010 (CET)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Stuttgart (Deutschland), 14.11.2010 – Für Aufsehen sorgte ein T-Shirt, das auf einer Kundgebung für das in der Bevölkerung umstrittene Projekt Stuttgart 21 verkauft wurde. Auf diesem Hemd ist die Silhouette einer knieenden, nackten Frau abgebildet, daneben der Schriftzug „Tu' IHN unten rein! Stuttgart 21“. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) und Landesfrauenrat kritisierten dies als frauenfeindlich.

Marion von Wartenberg, stellvertretende Landesvorsitzende des DGB, schrieb deshalb einen offenen Brief an Ministerpräsident Stefan Mappus sowie die Verkehrs- und Umweltministerin Tanja Gönner (beide CDU). In diesem verlangt sie von ihnen, „sich umgehend von diesen sexistischen und diffamierenden Formen der politischen Auseinandersetzung zu distanzieren und bei den Verantwortlichen der Gruppe der Befürworter auf die Rücknahme dieser unsäglichen Exponate einzuwirken“.

Ähnlich sieht es Angelika Klingel, die dem Landesfrauenrat vorsteht. Sie sprach von einer „nicht hinnehmbaren frauenfeindlichen Entgleisung“. Für die GRÜNEN-Landtagsabgeordnete Brigitte Lösch ist das T-Shirt ebenfalls ein Skandal. „Wir werden nicht unbeteiligt dabei zusehen, wie die Befürworter von Stuttgart 21 versuchen, mit derartigen Mitteln Aufmerksamkeit zu erlangen“, so die Politikerin.

Gerald Holler, Sprecher der Interessengemeinschaft „Bürger für Stuttgart 21“, wies darauf hin, dass das T-Shirt nicht von der Organisation verkauft oder in irgendeiner Form „freigegeben“ worden sei. Es soll nur in einem Pavillon gehangen haben und den Befürwortern offenbar als Werbeartikel zugeschickt worden sein. Den genauen Weg des Kleidungsstückes habe man nicht nachvollziehen können, so Holler. Das T-Shirt sei inzwischen vernichtet worden.

Themenverwandte Artikel

Quellen