Schiffspiraterie: Möglicherweise Tote an Bord des deutschen Frachters „Beluga Nomination“
Veröffentlicht: 16:27, 5. Feb. 2011 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Bremen (Stadt) (Deutschland) / Harardheere (Somalia), 05.02.2011 – Wie die Beluga-Reederei in Bremen mitteilte, sind möglicherweise drei Besatzungsmitglieder an Bord ihres vor der somalischen Küste entführten Frachters „Beluga Nomination“ ums Leben gekommen. Zwei Seeleute sind vermutlich von somalischen Piraten erschossen worden. Das dritte Opfer ist mutmaßlich der leitende Schiffsingenieur, der bei einem Fluchtversuch ertrunken ist. Der genaue Hergang an Bord des Schiffes ist bisher noch unklar.
Der Frachter der Bremer Reederei war vor rund zwei Wochen mit zwölf Besatzungsmitgliedern aus der Ukraine, Russland, Polen und den Philippinen vor der somalischen Küste von Piraten gekapert worden. Die Besatzung konnte sich zunächst in einen besonders gepanzerten Schutzraum retten. Nach zwei Tagen war es den Piraten jedoch gelungen, die Stahltüren aufzubrechen. In dieser Zeit war die Besatzung des Schiffes auf sich allein gestellt. Mit einem dänischen Kriegsschiff und einem Patrouillenboot der Seychellen soll es später zu einem Feuergefecht gekommen sein, in dessen Verlauf nach Medienberichten zwei Piraten getötet wurden. Zwei Matrosen der Beluga Nomination unternahmen dabei einen Fluchtversuch mit einem Motorboot. Ob diese beiden Matrosen gerettet werden konnten oder durch Schüsse der Piraten getötet wurden, darüber gibt es in den Berichten unterschiedliche Darstellungen.
Das Schiff ankert gegenwärtig in Harardheere in Somalia. Die Reederei, die in telefonischem Kontakt mit der Besatzung des Schiffes steht, erklärte, den sieben verbliebenen Besatzungsmitgliedern ginge es den Umständen entsprechend gut. Eine konkrete Lösegeldforderung gebe es zurzeit nicht. Die Reederei kündigte an, ab sofort privates Sicherheitspersonal auf den Schiffen dieser Route einsetzen zu wollen.
Nils Stolberg, geschäftsführender Gesellschafter der Reederei, erhob gegen die NATO, die EU und die Seychellen schwere Vorwürfe in Zusammenhang mit dem Befreiungsversuch der Besatzung: „Wir sind der Überzeugung, dass der tragische Tod einer unserer Kollegen hätte verhindert werden können, wenn es nur ein professionelles, koordiniertes, abgestimmtes Vorgehen seitens der Einsatzkräfte vor Ort gegeben hätte.“
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