Niederländische Marine befreit deutsches Schiff vor Somalia

Veröffentlicht: 19:37, 6. Apr. 2010 (CEST)
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Den Haag (Niederlande) / Seoul (Südkorea) / Mogadischu (Somalia), [[Kategorie:{{{9}}}]]{{{9}}} – Die niederländische Marine hat mit einer Kommandoaktion das unter deutsche Flagge fahrende Schiff „MS Taipan“ befreit. Somalische Piraten hatten das Schiff am Morgen des Ostermontags etwa 800 Kilometer vor der Küste gekapert. Das Schiff war auf dem Weg von Mombasa nach Dschibuti. Zunächst hatte ein Hubschrauber die Brücke des Containerschiffes beschossen, dann hätten sich Elitesoldaten abgeseilt, informierte das niederländische Verteidigungsministerium. An der Befreiuungsaktion, in deren Verlauf zehn Piraten festgenommen wurden, war die niederländische Fregatte „Tromp′s Lynx“ beteiligt. Ein niederländischer Soldat wurde bei einem Schusswechsel mit den Piraten verletzt.

Die 15 Besatzungsmitglieder des Schiffes – unter ihnen zwei Deutsche – hatten unmittelbar bevor die Piraten die Kontrolle über das Schiff übernommen hatten die Maschinen des Schiffes abgestellt, sodass es nicht mehr manövrierfähig war. Dann hatten sie sich verschanzt. Sie blieben bei der Befreiungsaktion unverletzt. Das Schiff konnte anschließend seine Fahrt fortsetzen.

Am Mittag des 5. April hatte der dänische Tanker „Torm Ragnhild“ im Golf von Aden einen Notruf abgesendet, als das Schiff von Piraten bedrängt wurden. Die Piraten wurden von einem französischen Flugzeug in die Flucht geschlagen. Sie kehrten zu ihrem Mutterschiff zurück, der unter indischer Flagge fahrenden Dhau „Safina Al-Gayatri“. Dieses Schiff wurde von einer türkischen Fregatte bis an die Küste verfolgt, wo die Piraten das Schiff verließen.

Nicht vereiteln konnte die internationale Seestreitkraft die Kaperung des südkoreanischen Tankers „Samho Dream“, etwa 1100 Kilometer von der Küste Somalias entfernt und damit rund 550 Kilometer außerhalb des Patrouillengebietes der Operation Atalanta. Der 300.000-Tonnen-Tanker war auf dem Weg vom Irak in die Vereinigten Staaten. An Bord befinden sich fünf südkoreanische und 19 philippinische Besatzungsmitglieder. Presseberichten zufolge hat ein südkoreanisches Kriegsschiff die Verfolgung des Schiffes aufgenommen. Es gehöre aber nicht zu den Befehlen an den Zerstörer, das Schiff abzufangen. Nach Andeutungen des Sprechers von Valero Energy, dem Eigentümer des an Bord befindlichen Rohöls, könnte der Wert der Ladung eines Öltankers dieser Größe etwa 170 Millionen US-Dollar betragen.

In den letzten Wochen war es zu einem Anstieg von Piratenüberfällen am Horn von Afrika gekommen. Nach Angaben der internationalen maritimen Taskforce ist dies auf die Wettersituation im Indischen Ozean zurückzuführen, da die See sich im April und Mai beruhigt.

Quellen