Schießerei an Realschule in Emsdetten

Artikelstatus: Fertig 22:17, 20. Nov. 2006 (CET)
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Emsdetten (Deutschland), 20.11.2006 – In Emsdetten hat ein ehemaliger Schüler mit Sprengsätzen, Rauchgasbomben und Schusswaffen eine Realschule gestürmt und mehrere Personen verletzt. Der Täter beging gegen Mittag noch in der Schule Selbstmord.

Der offensichtlich mit einer Gasmaske maskierte, mit zwei abgesägten Langwaffen, Rauch- und Sprengsätzen bewaffnete Täter hat gegen 9:30 Uhr die Geschwister-Scholl-Realschule gestürmt, Rauchgasbomben geworfen und um sich geschossen. Laut aktuellen Informationen sind mindestens neun Personen verletzt worden, darunter dem nordrhein-westfälischen Innenminister Ingo Wolf (FDP) zufolge, der den Tatort bereits besucht hat, mindestens drei schwer. Bei den Schwerverletzten handelt es sich um den Hausmeister und zwei Schüler. Insgesamt sind nach Angaben der Ortsseite tfb-emsdetten.de neben dem schwer verletzten Hausmeister und einer schwangeren Lehrerin sieben Schüler und zwölf Polizisten verletzt worden. Das Nachrichtenportal heute.de spricht von mindestens 27 verletzten Personen, darunter 16 Polizisten (durch Vergiftungen wegen des Einsatzes von Rauchgasbomben durch den Schüler) und fünf Schussverletzten. Lebensgefährliche Verletzungen soll es nicht gegeben haben.

In der Mittagszeit soll der 18-jährige ehemalige Schüler der Schule von Spezialeinsatzkräften tot im Gebäude aufgefunden worden sein. Alle Schüler befinden sich nach Polizeiangaben in Sicherheit. Das Gelände der Schule ist nach Angaben von N24 noch gesperrt, es werden weitere Sprengsätze darauf vermutet.

Die Bergung der Leiche wurde dadurch erschwert, dass sich an der Leiche des Amokläufers noch Sprengsätze befunden haben, die von Spezialisten entfernt werden mussten, berichtet N24 weiter. Der Täter soll bereits einige Tage vorher die Tat auf seiner inzwischen vom Netz genommenen Homepage angekündigt haben. Er sprach von allgemeinem Hass gegen die Menschen, dass er sich an der Schule nur als Verlierer gefühlt habe und daher ein Exempel statuieren wolle. Die Polizei hält diesen Abschiedsbrief für glaubhaft. Zudem seien auf der Homepage auch Fotos, die den Amokläufer mit Waffen zeigten, und gewaltverherrlichende Videos zu sehen gewesen. Der Täter soll der Polizei bereits wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz, weswegen er auch angeklagt worden sei, bekannt gewesen sein. Morgen hätte am Jugendgericht Rheine der Prozess gegen ihn stattfinden sollen.

Ein ehemaliger Lehrer des Schülers bezeichnet ihn als verschlossen, man habe schwer Zugang zu ihm bekommen. Die Lehrer und Schüler werden nun psychologisch betreut.

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Quellen