Südafrika ruft im Grenzgebiet zu Simbabwe den Notstand aus
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Südafrika / Simbabwe, 11.12.2008 – Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bisher 800 Simbabwer an der Cholera-Epedemie gestorben und über 16.000 weitere infiziert worden. Viele versuchen, dem zusammengebrochenen Gesundheitssystem ihres Landes, in dem es an medizinischem Personal, Medikamenten und sauberem Trinkwasser mangelt, zu entkommen und suchen Hilfe in Südafrika. Die WHO sieht eine ernsthafte Gefahr, dass sich die Epidemie nach Südafrika und Botswana ausweitet. Südafrika gab am 2. Dezember 2008 bekannt, dass 460 Menschen in der Grenzregion zu Simbabwe mit dem Erreger infiziert und neun der Krankheit erlegen seien.
Jetzt rief Südafrika für die Grenzregion zu Simbabwe den Notstand aus.
Während die USA, Frankreich und Großbritannien Robert Mugabe zum Rücktritt aufforderten, gingen der Regierungschef Kenias und der südafrikanische Erzbischof und Friedensnobelpreisträger Desmond Tutu einen Schritt weiter und riefen dazu auf, Mugabe notfalls auch mit Gewalt zum Rücktritt zu zwingen.
Obwohl Simbabwe vor einer Woche den nationalen Notstand ausgerufen und um internationale Hilfe gebeten hatte, erklärte die Regierung Simbabwes nun, den Choleraausbruch unter Kontrolle zu haben und aus eigenständiger Kraft die Situation lösen zu können. Vielmehr habe der Westen Simbabwe mit Cholera und Milzbrand schwächen wollen, um jetzt militärisch zu intervenieren.
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Quellen
- Weltgesundheitsorganisation (WHO): „Health system problems aggravate cholera outbreak in Zimbabwe“ (10.12.2008)
- sueddeutsche.de: „Grenzregion zu Südafrika wird Notstandsgebiet“ (11.12.2008, 11:46 Uhr)
- sueddeutsche.de: „Regierung vermutet Komplott des Westens“ (09.12.2008, 20:24 Uhr)