Projekt „Kaguya“ – Japan auf dem Weg zum Mond

Veröffentlicht: 13:27, 14. Sep. 2007 (CEST)
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen.

Tanegashima (Japan), 14.09.2007 – „Wir haben die Rakete erfolgreich abgeschossen und die Sonde von der Rakete getrennt“, sagte Eriko Sunada, Sprecher der japanischen Raumfahrtorganisation JAXA, nach dem erfolgreichen Start des Forschungssatelitten „Selene“ in der Nacht von Donnerstag auf Freitag. Inzwischen befindet sich die Raumsonde auf dem 380.000 Kilometer langen Weg zum Mond.

Der Mond

In einer Höhe von 100 Kilometern soll „Selene“ – von den Japanern nach einer Märchenprinzessin auch „Kaguya“ genannt – ein Jahr lang über der Oberfläche des Erdtrabanten kreisen. An Bord der Sonde befinden sich 15 verschiedene Messinstrumente und Beobachtungsgeräte, mit denen ab Dezember neue Erkenntnisse über die Entstehung und Entwicklung unseres himmlischen Nachbarn gewonnen werden sollen. Die Japaner erhoffen sich auch Erkenntnisse darüber, aus welchen Mineralien der Mond sich zusammensetzt und welche magnetischen Phänomene auf dem Erdtrabanten auftreten. Mit dabei ist auch eine hochauflösende Fernsehkamera, mit der unter anderem gefilmt werden soll, wie die Erde über dem Mond aufgeht.

Das Projekt „Kaguya“, das nach Angaben der japanischen Raumfahrtagentur JAXA das aufwändigste Unternehmen zur Erforschung des Mondes seit dem US-amerikanischen Apollo-Programm in den 1960-er und 1970-er Jahren ist, kostet rund 55 Milliarden Yen (etwa 355 Millionen Euro). Mit der Mission will sich Japan einen Vorsprung sichern vor China, Indien und den USA sowie anderen Ländern, die für die nächsten Jahre ebenfalls Mondmissionen geplant oder angekündigt haben. Japans Ziel ist es, bis 2025 eine bemannte Raumstation auf dem Mond zu errichten.

Themenverwandte Artikel

Quellen