ProSiebenSat.1-Übernahme durch Springer endgültig gescheitert

Artikelstatus: Fertig 19:51, 1. Feb. 2006 (CET)
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Berlin (Deutschland) / Los Angeles (USA), 01.02.2006 – Die Übernahme des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 Media durch den Axel Springer Verlag ist endgültig gescheitert, wie das Berliner Verlagshaus am Mittwoch mitteilte. Ein Verlagssprecher machte den Widerstand der zuständigen Behörden dafür verantwortlich. Der Nachrichtensender n-tv verbreitete die Erklärung, dass „auf Grund der zahlreichen wirtschaftlichen und juristischen Unsicherheiten eines möglichen Klageweges oder eines möglichen Ministererlaubnis-Verfahrens für alle Beteiligten unzumutbare Risiken entstanden“ seien. Daher habe man sich „nach intensiver Prüfung und sorgfältiger Abwägung“ entschieden, die Pläne zu begraben.

ProSiebenSat.1-Mehrheitseigner Haim Saban bedauerte die Entscheidung in Los Angeles. Gleichzeitig versicherte er, dass er und die weiteren Eigentümer – unter anderem eine Gruppe von Finanzinvestoren – „extrem zufrieden“ mit der wirtschaftlichen Entwicklung des Medienkonzerns seien. Es wird erwartet, dass Saban sich nun nach anderen Käufern umsieht. Bereits am Dienstag wurden der französische TV-Konzern TF1 und die luxemburgische SBS Broadcasting ins Spiel gebracht. Auch US-Medienkonzerne und Beteiligungsfirmen werden zum Kreis der Interessenten gezählt.

Die geplante Fusion zwischen der Axel Springer AG und der ProSiebenSat.1 Media AG war im Vorfeld scharf kritisiert worden. Es wurde befürchtet, dass die Axel Springer AG dadurch eine übergroße Marktstellung im Medienbereich einnehmen würde. Die Fusion war vor einer Woche daher durch das Bundeskartellamt untersagt worden. Gegen diese Entscheidung wäre ein Widerspruch auf dem Rechtsweg notwendig gewesen, alternativ hätte aber auch der Bundeswirtschaftsminister eine so genannte Ministererlaubnis erteilen können.

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Quellen