Militär übernimmt die Macht in Mauretanien

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Nouakchott (Mauretanien), 03.08.2005 – Am Morgen hat das Militär in Nouakchott, der Hauptstadt des westafrikanischen Staats Mauretanien, strategisch wichtige Stellen besetzt. Der Flughafen von Nouakchott wurde geschlossen. Eine Gruppe von Militärs erklärte den Sturz von Präsident Maaouya Ould Sid'Ahmed Taya.

Die Gruppe, die sich als „Militärischer Rat für Gerechtigkeit und Demokratie“ bezeichnet, hat über die staatliche Nachrichtenagentur den Putsch vermeldet. In einer Erklärung heißt es, dass die Gruppe den totalitären Methoden der abgesetzten Regierung, unter der die Bevölkerung viele Jahre gelitten habe, ein Ende bereiten wolle. Die Militärs kündigten an, das Land in den nächsten zwei Jahren zu regieren. Danach sollten Wahlen organisiert werden.

Am Morgen hatten Soldaten, darunter auch Angehörige der Präsidentengarde, wichtige Gebäude in Nouakchott unter ihre Kontrolle gebracht. Zu den Gebäuden zählen der Hauptsitz der Armee, die Büros des staatlichen Radios und Fernsehens sowie der Präsidentenpalast und Ministerien. Bei der Besetzung der Gebäude sollen Schüsse gefallen sein. Die Berichterstattung in den staatlichen Medien wurde unterbrochen. Laut Berichten der BBC sollen Menschen auf den Straßen gefeiert haben. Es gibt aber auch Berichte von Menschen, die verängstigt weggerannt seien.

Präsident Taya befand sich während des Putsches in Saudi-Arabien, wo er am Begräbnis des verstorbenen König Fahd teilgenommen hatte. Taya landete später in Niamey, der Hauptstadt von Niger, wo er von Präsident Tandja Mamadou empfangen wurde. Präsident Taya kam 1984 durch einen unblutigen Putsch an die Macht und wurde danach dreimal wiedergewählt. Kritiker warfen Taya vor, den „Krieg gegen den Terrorismus“ ausgenutzt zu haben, um gegen politische Gegner vorzugehen.

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