Medienhaus Lensing-Wolff: Jetzt auch „Freistellungen“ in Dortmund
Artikelstatus: Fertig 22:54, 3. Feb. 2007 (CET) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Dortmund (Deutschland), 03.02.2007 – Die Vorgehensweise weckt ungute Erinnerungen: Erst vor zwei Wochen hatte der Dortmunder Verleger Lambert Lensing-Wolff in Münster die komplette Redaktion der „Münsterschen Zeitung“ gegen eine neue Mannschaft ausgetauscht. Ohne Vorwarnung erfuhren damals die Alt-Mitarbeiter am Ende eines Arbeitstages, dass sie ab sofort „freigestellt“ seien. Am späten Donnerstagabend traf es nun – gleichermaßen völlig überraschend – elf Drucker der „Ruhr Nachrichten“. Per Boten erfuhren sie, dass ab sofort die Druckerei in Münster ihre Arbeit übernehmen werde. Einer der Betroffenen – der vom Boten sogar zu Hause aufgesucht wurde – sagte, dass sie von der Nachricht völlig überrascht worden seien. Bereits einen Tag später wurden weitere Fakten geschaffen: Bagger rissen die alten Maschinen in Dortmund ab.
Lensing-Wolff ist in den vergangenen Monaten bereits mehrfach durch Einschnitte aufgefallen: So wurden Lokalredaktionen in Bottrop, Gladbeck und Gelsenkirchen geschlossen und im Dezember sechs Fotografen entlassen. Die Umstrukturierung vom Januar in Münster betrifft 18 Mitarbeiter, von denen bislang nur ein auf Karneval spezialisierter Redakteur in das neue Team übernommen wurde. Die Mitarbeiter in Dortmund glauben indes nicht an ein gutes Ende: So soll Lensing-Wolff erst im vergangenen Jahr „unliebsame“ Mitarbeiter – Ältere und Betriebsräte – nach Dortmund versetzt haben. Den nun „freigestellten“ Mitarbeitern könnte Ende Februar fristgerecht gekündigt werden – just zu diesem Zeitpunkt sollen auch neue Druckmaschinen bereitstehen, die weniger Personal erfordern.
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Quellen
- taz.de: „Neue Entlassungen“ (Regionalausgabe NRW) (03.02.2007)
- taz.de: „Kampf um die Meinungshoheit“ (Regionalausgabe NRW) (02.02.2007)