Mauretanien: Erste Wahl nach dem Militärputsch vor einem Jahr

Artikelstatus: Fertig 18:21, 19. Nov. 2006 (CET)
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Nouakchott (Mauretanien), 19.11.2006 – Ein Jahr nach dem Militärputsch vom 3. August 2005 gegen den damaligen Präsidenten Maaouiya Ould Taya löst das Militär das gegebene Demokratisierungsversprechen mit den ersten allgemeinen Wahlen zur Nationalversammlung und den kommunalen Gebietskörperschaften am heutigen Sonntag ein. Vor den Wahllokalen bildeten sich nach Presseberichten lange Schlangen.

Lage Mauretaniens

Wahlbeobachter der Europäischen Union und anderer Länder haben bislang keine Unregelmäßigkeiten bei den Wahlen gemeldet. 28 politische Parteien und 1.600 Kandidaten bewerben sich um die 95 Sitze des Unterhauses in dem Zwei-Kammern-System. Islamistische Parteien und Organisationen wurden allerdings nicht zur Wahl zugelassen. Eine weitere Besonderheit sind reservierte Mandate für Frauen: Ein Fünftel der Sitze im Abgeordnetenhaus ist weiblichen Kandidaten vorbehalten. Die gleiche Frauenquote gilt für die Kandidatenlisten der Parteien. Erst im Juni war eine neue Verfassung per Volksabstimmung in Kraft gesetzt worden. Danach werden künftige Präsidenten maximal zweimal eine fünfjährige Amtszeit ausüben können. Im Januar sind Wahlen für den Senat geplant. Die Rückkehr zur Demokratie soll dann mit den Präsidentschaftswahlen im März 2007 abgeschlossen werden. Das wird dann das erste Mal sein, dass ein Präsident Mauretaniens durch Wahlen zu seinem Amt gelangt. Die mauretanische Geschichte ist durch viele Putsche gekennzeichnet.

Mit ersten Wahlergebnissen wird am Montag gerechnet.

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Quellen