Japans Rückzug aus dem Irak steht nun fest

Artikelstatus: Fertig 23:12, 21. Jun. 2006 (CEST)
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Tōkyō (Japan), 21.06.2006 – Japans Ministerpräsident Junichirō Koizumi hat gestern bekannt gegeben, dass sich die japanischen Truppenkontingente aus dem Irak zurückziehen werden. Auf einer Pressekonferenz sagte er, die Bodentruppen der Selbstverteidigungsstreitkräfte hätten eine wichtige Rolle im humanitären Bereich und beim Wiederaufbau gespielt.

Koizumi im September 2004

Nach der Ankündigung befahl Verteidigungsminister Fukushiro Nukaga den Abzug der 500 bis 600 japanischen Soldaten, die vor zweieinhalb Jahren nach Samawah (Provinz Muthanna) gekommen waren. Sie sorgten dort unter anderem für eine Versorgung mit sauberem Trinkwasser. Der Rückzug war schon seit mehreren Monaten geplant, war aber immer wieder verschoben worden. Nun gibt es laut Koizumi eine Regierung in Bagdad, die für die Sicherheit in Muthanna garantiert. Der Abzug soll bis Ende Juli erfolgen, einen genauen Zeitplan gibt es nicht.

Das japanische Engagement im Irak geht aber weiter. Die japanische Luftwaffe wird – ausgehend von Kuwait – auch weiterhin Transportflüge für die internationalen Truppen im Irak leisten.

Der Einsatz im Irak war wegen verfassungsrechtlicher Probleme umstritten, da die japanische Verfassung Krieg ausdrücklich ablehnt und nicht als zwischenstaatliches Mittel der Auseinandersetzung anerkennt.

Der Rückzug kommt damit vor September, wenn Koizumi sein Amt abgeben will. Seinen Angaben nach hat das bei der Planung keine Rolle gespielt.

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Quellen