Heidelberg: Reaktionen auf den Streik an der Pädagogischen Hochschule

Veröffentlicht: 07:02, 29. Mai 2009 (CEST)
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Heidelberg (Deutschland), 29.05.2009 – Wie angekündigt kam es am Dienstag, dem 26. Mai 2009, an der Pädagogischen Hochschule in Heidelberg zu einer Besetzung durch Studenten. Zur Lahmlegung des Hochschulbetriebs hatte der Allgemeine Studierendenausschuss aufgerufen, nachdem der Kanzler der Lehrerbildungsanstalt wegen einen Haushaltsloch in Höhe von 1,15 Millionen Euro eine Haushaltssperre verhängt hatte. Diese hätte, so die Befürchtungen, zur Folge, dass zahlreiche Seminare im Wintersemester nicht mehr angeboten würden, dass diverse Einrichtungen der Hochschule geschlossen würden und so ein ordentliches Studium unmöglich würde. Einige Studenten zögen es deshalb bereits in Erwägung die Krisenzeit durch ein Urlaubssemester zu überbrücken.

PH Heidelberg in Neuenheim

Der Asta setzte deshalb nicht nur einen Warnstreik an, von welchem Prüfungskandidaten und Verwaltungsangestellte bislang nicht betroffen waren, sondern berief auch eine Vollversammlung ein, zu der nach Schätzungen der Rhein-Neckar-Zeitung 1.000 der rund 4.000 Studierenden erschienen. Bereits am Morgen war die Hochschule mit zahlreichen Transparenten aus Bettlaken geschmückt. Im Innenhof versammelten sich die Studenten mit Trommeln und Trillerpfeifen. Zu dieser Versammlung erschienen auch Kanzler Wolfgang Goihl und Rektor Michael Austermann, um Fragen der Studenten zu beantworten und mit Ihnen in Diskussion zu treten. Dabei räumte der Rektor ein, dass das Wintersemester "schwierig" würde. Goihl verwies darauf, dass das Wissenschaftsministerium von der Hochschule Sparmaßnahmen verlange, welche nun in Form der Haushaltssperre in Kraft treten würden. Zugleich wurde aber auch betont, dass in personell dünn besetzten Fächern wie etwa Theologie keine Stellen eingespart würden, so dass kein Fachbereich gefährdet sei.

Entsprechend der Forderungen die die Studenten stellten, sagte der Kanzler der PH zu, die Haushaltspläne der vergangenen Jahre offenzulegen. Außerdem werde nun auch ein zentraler Haushaltsausschuss mit studentischem Mitspracherecht eingerichtet und an einem runden Tisch gemeinsam nach einer Lösung gesucht. So wurden vom Asta und der Hochschulleitung direkt im Anschluss an die Vollversammlung erste Gespräche aufgenommen, während 500 Studierende eine erneute Demonstration in der Innenstadt durchführten. Eine Woche zuvor demonstrierten bereits 1.500 Studenten der PH spontan im Altstadtbereich.

Auf der Internetplattform der Rhein-Neckar-Zeitung wurde indes Kritik am studentischen Protest laut. Der Warnstreik sei, so der Vorwurf, eine eher lächerliche Aktion. Auch habe der Streik unnötig Personalkosten verschwendet. Besonders kritisiert wurden die Spontandemonstrationen im Altstadtbereich, die zu Verkehrsbehinderungen geführt und Anwohner belästigt hätten. Von dem Streik wurde in der regionalen und überregionalen Presse berichtet. So waren unter anderem ein Beitrag im Südwestfernsehen zu sehen oder ein Artikel in der BILD-Zeitung Stuttgart zu lesen.

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Quellen