Heathrow-Debakel: „eine fürchterliche Peinlichkeit für die ganze Nation“

Veröffentlicht: 19:35, 30. Mär. 2008 (CEST)
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London (Vereinigtes Königreich), 30.03.2008 – Ein Sprecher von British Airways (BA) sagte heute, man arbeite sehr hart an der Lösung der logistischen Probleme auf dem neu eröffneten Terminal 5 des Londoner Flughafens Heathrow, das seit Tagen wegen chaotischer Zustände für Schlagzeilen sorgt.

Auf dem Flughafen türmen sich nach BA-Angaben 15.000 Gepäckstücke, die bisher nicht an ihre Eigentümer übergeben werden konnten. Andere Angaben sprechen sogar von 20.000 Koffern und Taschen, die in den Reservoirs des Flughafens auf ihre Besitzer warten. Die Tücken der Technik schlugen offenbar auch in anderen Bereichen des neuen Terminals zu. Viele Münztelefone seien außer Funktion, beklagten Passagiere, die sich zudem über lange Wartezeiten ärgerten. Von den insgesamt 16 Aufzügen sollen 15 nicht funktionieren.

Viele Mitarbeiter der Fluggesellschaft erklärten sich inzwischen bereit, beim Sortieren und bei der Zustellung des Gepäcks zu helfen. Insgesamt seien 400 zusätzliche Mitarbeiter im Einsatz, sagte die Fluggesellschaft. British Airways betonte, das ganze Problem sei eine Folge von Fehlern in der hochmodernen Gepäckabfertigungsanlage. Die BA sorgte jedoch auch für die positive Nachricht des Tages: Man müsse alles in der richtigen Perspektive sehen, so eine Sprecherin, schließlich seien ja auch 75.000 Gepäckstücke ordnungsgemäß an ihre Besitzer ausgehändigt worden. Am Sonntag sollen erneut 37 Flüge ausfallen, nachdem bereits seit der Eröffnung am Donnerstag 250 Flüge abgesagt werden mussten.

Experten schätzen, dass das Debakel der Terminaleröffnung für Verluste in Höhe von umgerechnet rund 25 Millionen Euro gesorgt hat. Finanz- und Börsenexperten weisen außerdem auf den Imageschaden für die britische Fluggesellschaft hin.

Inzwischen wurde das Problem auch von der politischen Opposition in Großbritannien aufgegriffen: „Dies ist eine fürchterliche Peinlichkeit für die ganze Nation“, sagte David Davis, der Innenminister im Schattenkabinett der Konservativen Partei. Er forderte die Labour-Regierung zum Handeln auf.

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