Weiter Chaos am neuen Terminal 5 des Londoner Flughafens Heathrow

Veröffentlicht: 21:11, 29. Mär. 2008 (CET)
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London (Vereinigtes Königreich), 29.03.2008 – „Eine Reihe von BA Flügen, die vom Terminal 5 abgewickelt werden, sind verspätet oder müssen gestrichen werden“, heißt es heute lapidar auf der Homepage des Flughafens Heathrow. Der Satz lässt allerdings nur erahnen, wie sich die Situation heute auf dem Londoner Flughafen darstellte. Drei Tage nach der Inbetriebnahme des mit großen Erwartungen eröffneten neuen Terminals 5 des Londoner Flughafens Heathrow herrscht weiterhin Chaos. Nachdem bereits am Donnerstag und Freitag 140 Flüge der britischen Fluggesellschaft British Airways gestrichen werden mussten, blieben heute erneut 54 der für Terminal 5 geplanten 347 Abflüge am Boden. Betroffen waren nach Angaben der Fluggesellschaft vorwiegend Inlands- sowie innereuropäische Flüge, die Langstreckenflüge würden planmäßig stattfinden, hieß es. Als Hauptursache gelten technische Probleme mit der Inbetriebnahme des neuen Gepäckabfertigungssystems. Ein Teil des Problems könnte auch im Personalbereich liegen. Die Gewerkschaften wiesen vor zwei Wochen bereits darauf hin, dass die 2000 Mitarbeiter im Gepäckabfertigungsbereich mangelhaft geschult worden seien. British Airways ist bislang die einzige Fluggesellschaft, die das neue Terminal nutzt.

Das neue Terminal, dessen Baukosten auf 5,4 Milliarden Euro beziffert werden, war vor zwei Wochen im Beisein von Königin Elizabeth II. feierlich eröffnet worden. Künftig sollen hier jährlich 30 Millionen Passagiere abgefertigt werden. In einer Pressemitteilung des Flughafens hieß es dazu, das neue Terminal werde „den Passagieren eine einfache und stressfreie Erfahrung mit Online-Check-in-Geräten und schnellen Gepäckbeförderungseinrichtungen bieten, mit den Vorzügen von Sicherheits- und Gepäckabfertigungssystemen nach dem neuesten Stand der Technik.“ Die Situation war heute jedoch so, dass viele Passagiere angesichts der logistischen Probleme mit der Gepäckanlage von der Fluggesellschaft vor die Alternative gestellt wurden, entweder auf die Flugreise selbst oder auf die Mitnahme des Gepäcks zu verzichten. Das Prestigeprojekt des Flughafens droht nun zu einem gewaltigen Imageproblem für die britische Fluggesellschaft zu werden. Dies wirkte sich bereits auf den Aktienkurs der Fluggesellschaft aus, die Aktien des Unternehmens gaben um drei Prozent nach. Auf die Fluggesellschaft kommen außerdem Schadenersatzansprüche von hunderten Passagieren wegen mangelhafter Informationspolitik zu.

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