Hausdurchsuchung beim Inhaber der Wikileaks-Domain
Veröffentlicht: 17:25, 25. Mär. 2009 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Dresden / Jena (Deutschland), 25.03.2009 – Am Dienstag, den 24. März 2009 durchsuchten mehrere Polizisten die beiden Wohnungen des Inhabers der Domain Wikileaks.de in Jena und Dresden. Dabei wurde der Laptop des Inhabers der Domain beschlagnahmt. Begründet wurde die Durchsuchung mit dem Verdacht auf Verbreitung pornografischer Schriften und der Auffindung und Sicherstellung von Beweismaterial.
Wikileaks verfolgt nach eigenem Bekunden die Veröffentlichung von Dokumenten, welche der Zensur zum Opfer gefallen sind. Dazu zählen auch Listen mit Internet-Domains, die aufgrund staatlicher Vorgaben gesperrt werden.
Zum möglichen Grund der Haussuchung heißt es bei Wikileaks: „Es ist folglich nicht vollkommen klar wieso durchsucht wurde, allerdings hat Wikileaks, in seiner Rolle als Verteidiger von Pressefreiheiten, Zensurlisten aus Australien, Thailand, Dänemark und anderen Ländern publiziert. Diese Listen enthalten unter anderem Links zu pornografischen Seiten.“
Wikileaks war im Februar für die Veröffentlichung eines internen Dokuments der Bahn verantwortlich, das Details zur Beobachtung der Mitarbeiter der Deutschen Bahn durch die private Detektei Network Deutschland GmbH enthielt.
Mittlerweile erklärte ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Dresden, dass es einen Hinweis „aus dem polizeilichen Bereich" gegeben habe, „der einen Anfangstatverdacht begründete“. Daher sei ein Ermittlungsverfahren wegen Verbreitung kinderpornographischer Schriften eingeleitet worden.
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Quellen
- netzpolitik.org: „Hausdurchsuchung bei Wikileaks.de?“ (24.03.2009)
- Wikileaks.org: „Hausdurchsuchung bei WikiLeaks.de Domaininhaber“ (24.03.2009)
- politikmaschine.de: „Abmahnung für Markus Beckedahl: Deutsche Bahn begeht PR-Selbstmord“ (03.02.2009)
- heise online: „Hausdurchsuchung bei Inhaber der Domain wikileaks.de (Update)“ (25.03.2009)