Hamid Karsai als afghanischer Präsident vereidigt

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Kabul (Afghanistan), 07.12.2004 – Der seit mehr als dreißig Jahren erste gewählte Präsident Afghanistans Hamid Karsai ist am 7. Dezember 2004 vereidigt worden. Er gewann die Wahl vom 9. Oktober 2004 mit 55,3 Prozent der Stimmen. Den zweiten Platz belegte der frühere Erziehungsminister Junus Kanuni mit 16,3 Prozent.

Hamid Karsai

Der Ablauf der Präsidentschaftswahl und die Maßnahmen zur Vermeidung von Wahlfälschungen waren sehr umstritten. 15 der 18 Kandidaten protestierten gegen die „fehlerhafte“ Wahl-Durchführung. Um eine Mehrfach-Stimmabgabe zu vermeiden, wurden bei einem beträchtlichen Teil der Wähler die Finger mit Tinte markiert. Statt einer schwer abwaschbaren Tinte ist jedoch eine leicht abwaschbare verwendet worden.

Aus diesem Grund hätten viele mehrmals gewählt, so der Hauptvorwurf der entrüsteten Gegenkandidaten. Auch die Zahl der registrierten Wähler führte zu Irritationen. Die UN hatte im letzten Jahr die Anzahl der Wahlberechtigten auf etwa 9,5 Millionen beziffert, zur Wahl registriert waren aber über 10,5 Millionen Personen. Abdul Latif Padran, einer der Gegenkandidaten, kommentierte die Wahl daher mit den Worten: „Heute war ein sehr schwarzer Tag. Heute gab es die Besetzung Afghanistans durch Amerika mittels Wahlen.“

Im weiteren Verlauf wurde der Ausgang der Wahl von den Gegenkandidaten nicht mehr angefochten. Der Hintergrund dieses Umstandes ist jedoch nicht klar, da keine diesbezüglichen Informationen veröffentlicht wurden.

Die Vereidigungs-Zeremonie fand im Präsidentenpalast von Kabul vor 600 Gästen und 150 ausländischen Vertretern statt. Der Amtseid wird in Afghanistan auf den Koran abgelegt. Als Nächstes sollen im Juni 2005 die Parlamentswahlen folgen.

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Quellen