Eklat während Wahlsendung – ödp-Spitzenkandidat Suttner verließ Gesprächsrunde wegen NPD vorzeitig

Veröffentlicht: 21:18, 17. Sep. 2008 (CEST)
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München (Deutschland), 17.09.2008 – Für einen Eklat in der Wahlsendung des bayerischen Rundfunks am 15. September sorgte der ödp-Spitzenkandidat Bernhard Suttner (59). Bei der Gesprächsrunde, zu der Vertreter kleiner Parteien, die zur Landtagswahl in anderthalb Wochen antreten, eingeladen waren, war auch der NPD-Politiker Sascha Roßmüller anwesend. Unmittelbar nach ihm kam Bernhard Suttner von der ödp zu Wort. Nachdem dieser von Moderator Matthias Keller-May gefragt wurde, was seine Partei von den GRÜNEN unterscheide, entgegnete Suttner empört: „Wollen Sie das nun einfach so stehen lassen? Sie haben gerade eben hier einen der gefährlichsten Rechtsextremisten Deutschlands gehabt. Und er hat ihnen irgendwas erzählt.“ Nachdem er mehrfach von Keller-May und dessen Kollegen unterbrochen worden war, verließ der seit 1991 amtierende Landesvorsitzende vor laufender Kamera die Sendung.

Suttner begründete hinterher sein Verhalten mit dem unkritischen Umgang der Moderation mit den Äußerungen des NPD-Spitzenkandidaten. „Das Bayerische Fernsehen hat Herrn Roßmüller ermöglicht, sich als Wolf im Schafspelz darzustellen. Durch die Befragung wurde die Gefährlichkeit dieses Drahtziehers der Rechtsextremisten nicht herausgearbeitet. Einem Demokraten bleibt nichts anderes übrig, als sich so einem Vorgang zu entziehen. Lieber verzichte ich auf die Darstellung meiner Partei, als mich in so ein Sendeformat zwingen zu lassen“, so Suttner wörtlich. Außerdem hätte der Sender Roßmüller „die Gelegenheit gegeben, sich als 'Wolf im Schafspelz' zu verkaufen, ohne die wahren Ziele der NPD wirklich kritisch zu hinterfragen“.

Rückendeckung erhielt Suttner vor allem in der eigenen Partei. Gabriela Schimmer-Göresz, Vorsitzende des ödp-Kreisverbandes Memmingen und Kandidatin in dem dortigen Stimmkreis, verteidigte beispielsweise sein Vorgehen. So seien am 6. September in ihrer Heimatstadt hunderte von Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die NPD zu demonstrieren. Die ödp hatte daran ebenfalls teilgenommen. Man sei sich schließlich einig gewesen, dass es für die „Totengräber der Demokratie“ keine Toleranz geben dürfe. „Der Bayerische Rundfunk übte Toleranz für die NPD und mutete dem ödp-Landesvorsitzenden eine Fernsehrunde mit Rechtsradikalen und Exoten zu. Ich bin dankbar, dass Bernhard Suttner dieser Zumutung mit Zivilcourage vor laufender Kamera begegnet ist und sich empört zurückgezogen hat. Er verdient unser aller Hochachtung. Es zeigt sich, dass er damit vielen Bürgerinnen und Bürgern aus der Seele sprach. Eine Vielzahl dankbarer und anerkennender Zuschriften beweist dies“, meint die 56-jährige Rechtsanwaltsfachangestellte.

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