EHEC: Höhepunkt der Epidemie überschritten?

Veröffentlicht: 16:59, 8. Jun. 2011 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 08.06.2011 – Der Höhepunkt der HUS-Epidemie 2011 ist möglicherweise überschritten. Das Robert Koch-Institut sieht einen rückläufigen Trend der Fallzahlen an Neuerkrankungen und zeigt sich in seinem heutigen Bulletin vorsichtig optimistisch.

Kolonie von E. coli im Rasterelektronenmikroskop

„Die Meldedaten zu HUS und EHEC und auch die Informationen aus der Surveillance blutiger Durchfälle in Notaufnahmen lassen derzeit insgesamt einen abnehmenden Trend der Fallzahlen erkennen. Ob dieser Rückgang auf eine Veränderung im Verzehrverhalten der Bevölkerung hinsichtlich Gurken, Tomaten und Blattsalaten oder auf ein Versiegen der Infektionsquelle zurückzuführen ist, kann derzeit nicht mit Sicherheit bestimmt werden.“ RKI, 8. Juni 2011

Deutschlandweit wurden bis zum Dienstag 689 Fälle von Hämolytisch-urämischem Syndrom (HUS) gemeldet, 18 Patienten verstarben. Außerdem wurden weitere 1959 EHEC-Infektionen mit dem pathogenen Stamm E. coli O104:H4 gemeldet, von denen weitere 6 Patienten verstarben.

Der Schwerpunkt der Epidemie liegt in Norddeutschland: Etwa 75 Prozent der Fälle traten in den Bundesländern Hamburg, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen auf, jedoch sind sämtliche Bundesländer mit unterschiedlichen Fallzahlen betroffen.

Infektionsquelle noch nicht sicher identifiziert

Meldungen vom Sonntag, nach denen die Quelle der Infektionen Sprossen aus einem niedersächsischen Bio-Hof seien, erwiesen sich als verfrüht: Ein laborchemischer Nachweis steht derzeit noch aus. Die Indizien reichen dem RKI jedoch aus, sich der Verzehrwarnung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) anzuschließen, das seine Verzehrwarnung bezüglich rohen Salatgurken, Tomaten und Blattsalat auf Sprossen aller Art erweitert hatte.

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Quellen