Die „Otakon 2005“ in Baltimore

Artikelstatus: Fertig 00:34, 5. Sep. 2005 (CEST)
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Baltimore (USA), 05.09.2005 – Vom 19. bis 21. August fand in Baltimore die Anime-Convention „Otakon 2005“ statt. Zum zwölften Mal trafen sich Anhänger von Anime, Manga und der japanischen Kultur auf der nach Angaben des Veranstalters größten Veranstaltung dieser Art weltweit.

Das „Baltimore Convention Center“

Während in Köln 1.100.000 Pilger an der Abschlusskundgebung des Weltjugendtages mit Papst Benedikt XVI. teilnahmen, gingen fast 22.000 Fans auf eine etwas andere Pilgerfahrt.

Der Großteil dieser Teilnehmer hatte sich im Voraus im Internet angemeldet, und konnte daher schon am Donnerstagabend, vor dem eigentlichen Beginn der Convention, ihre Conunterlagen abholen. Dazu gehörten neben der Eintrittskarte ein Programmheft, eine Terminübersicht und, zum Umhängen der Eintrittskarte, ein Lanyard. Als gegen 17:00 Uhr die ersten Besucher eingelassen wurden, hatten viele schon seit dem frühen Nachmittag Schlange gestanden.

Der Andrang am Freitag war noch größer. Den ganzen Tag standen Besucher an, die erst heute ihre Unterlagen abholen konnten, oder um eins der etwa 2.000 Tickets, die vor Ort verkauft wurden, zu ergattern.

Eine Veranstaltung dieser Größenordnung ist ein Segen für die Gastgeberstadt. Baltimore hat wie viele Großstädte der USA mit Kriminalität und Stadtflucht zu kämpfen. Die Hotels im Umkreis waren ausgebucht, und die Geschäfte am „Inner Harbor“ („innerer Hafen“), dem touristischen Zentrum der Stadt, wurde von den Besuchern dominiert.

Zum Programm gehörten den ganzen Tag über Video- und Filmvorführungen in vier Video-Räumen mit Videobeamern und einem großen Saal, in dem 35-mm-Filme gezeigt wurden. Dazu kamen „Panels“ (Frage- und Antwortstunden) mit verschiedenen Gästen vom Synchronregisseur zum Anime-Produzenten, sowie eine Anzahl von Workshops. Daneben gab es einige zentrale Programmpunkte, darunter Konzerte und die alljährlichen Musikvideo- und Kostümwettbewerbe.

Obwohl nicht im eigentlichen Sinn Teil des Programms, war die große Zahl Cosplayer (kostümierte Fans) nicht weniger dominierend. Die Fans in ihren teilweise aufwändigen Kostümen wurden immer wieder von Kameras umringt, was auf den Gängen für Staus sorgte. Ein Besucher hatte sich als Tetris-Baustein verkleidet. Bei solchen Kostümen kann man nur vermuten, wie viele verwunderte Blicke die Cosplayer außerhalb des BCC-Geländes auf sich gezogen haben müssen.

Anime-Conventions erfreuen sich in den USA einer Beliebtheit wie nirgendwo sonst, dort gibt es etwa ein Dutzend, die von überregionaler Bedeutung sind. Im Vergleich dazu sind sie in Deutschland relativ dünn gesät. Die größten sind die AnimagiC, die seit 1999 in Koblenz stattfindet und - die Abgaben widersprechen sich - mittlerweile 6.000 bis 10.000 Besucher hat, und die Connichi, die im Jahr 2004 7.500 Tagesbesucher anlockte.

Hintergrund

Die Otakon ist eine der ältesten Anime-Conventions der USA. 1994 fand sie mit 350 Teilnehmern erstmals in einem Hotel in State College (US-Bundesstaat Pennsylvania) statt, wie auch im Jahr darauf, allerdings in einem anderen Hotel. Danach war zweimal Hunt Valley (Maryland) der Veranstaltungsort. 1998 trafen sich bereits 2.500 Fans in Arlington (Virginia). Seit 1999 fand die Convention durchgängig im BCC in Baltimore (Maryland) statt. Die Besucherzahlen entwickelten sich dort von 4.500 bis auf über 20.000 dieses Jahr.

Der Name „Otakon“ ist aus dem japanischen Wort „otaku“ hergeleitet, was soviel wie „Fan“ bedeutet. In Japan ist der Begriff negativ besetzt und steht für obsessive Fans, die sich nur für ihr Hobby interessieren. In den USA und in Deutschland bezeichnen sich dagegen Fans von Anime und Manga häufig selbst als otaku.

  In der Wikipedia gibt es den weiterführenden Artikel „Englische Wikipedia zur Otakon“.

Quellen

Originäre Berichterstattung
 
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