Der spanische Baukonzern ACS übernimmt Hochtief
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Essen (Deutschland), 12.05.2011 – Der monatelange Machtkampf um die Übernahme der deutschen Baufirma Hochtief durch den spanischen Konkurrenten ACS ist entschieden. Vier Aufsichtsräte von Hochtief legten kurz vor der Hauptversammlung in der Essener Grugahalle ihre Mandate nieder, weil sie keine Chance mehr sahen, die Übernahme durch ACS abzuwehren. ACS hielt bei der Hauptversammlung bereits 43 Prozent der Stimmanteile und konnte nun seine Aufsichtsratsmandate verdoppeln.
Seine Abschiedsrede nutzte der scheidende Vorstandsvorsitzende von Hochtief, Herbert Lütkestratkötter, zu einer Abrechnung mit dem Konkurrenten ACS, der nun Herr im Hause Hochtief ist. Unter seiner Führung hatte Hochtief monatelang für seine Unabhängigkeit gekämpft. In seiner Rede ließ er viele erfolgreiche Projekte des Konzerns noch einmal Revue passieren, um dann mit den Worten zu enden: „Ich hatte noch viele Pläne mit meinem Team. Nun ist es anders gekommen. Ich habe mein Bestes gegeben. Mehr ging nicht.“ Vor allem viele Aktionäre kritisierten anschließend die Übernahme mit scharfen Worten: „Wir tragen heute die Unabhängigkeit von Hochtief zu Grabe“, sagte Marc Tüngler von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW). Auch die Haltung der Gewerkschaft stieß bei den Aktionären teilweise auf Unverständnis. Der Vorsitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt und Hochtief-Aufsichtsrat Klaus Wiesehügel hatte bereits in einem frühen Stadium Verhandlungen mit dem spanischen Konzern ACS geführt.
Neuer Konzernchef ist der gelernte Jurist Frank Stieler.