Datenklau: SAP muss millionenschwere Zinszahlungen an Oracle leisten
Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Oakland (Kalifornien) (Vereinigte Staaten) / Walldorf (Baden) (Deutschland), 29.12.2010 – Neben einer Strafzahlung von 1,3 Milliarden US-Dollar als Schadenersatz für die jahrelange Ausspähung seines Konkurrenten Oracle (laut Urteil von Ende November) muss der Walldorfer Softwarekonzern SAP nun laut einem Beschluss des US-Bezirksgerichts in Oakland (Kalifornien) auch die dafür fälligen Zinsen an Oracle zahlen.
SAP beziffert den zu zahlenden Betrag auf 16,5 Millionen US-Dollar. Dabei kommt SAP noch glimpflich davon. Der Kläger Oracle hatte 211 Millionen US-Dollar gefordert. Das Gericht hatte allerdings die Berechnungsmethode von Oracle zurückgewiesen und war stattdessen dem beklagten Unternehmen SAP bezüglich des vorgeschlagenen Berechnungsmodells zur Ermittlung der geforderten Zinsen gefolgt. Wie hoch die zu zahlende Zinszahlung an Oracle letztlich ausfallen wird, steht noch nicht fest.
Hintergrund des Rechtsstreits waren Aktivitäten des inzwischen liquidierten SAP-Tochterunternehmens TomorrowNow. Die texanische Tochterfirma hatte in großem Stil über Jahre hinweg die Rechner des Konkurrenten Oracle ausspioniert und Softwareupdates von dort illegal heruntergeladen. Der US-Softwarekonzern Oracle hatte SAP daraufhin wegen Urheberrechtsverletzung verklagt.
Themenverwandte Artikel
- Urheberrechtsverletzungen: Milliardenstrafe für Softwarekonzern SAP (24.11.2010, auch Quelle)
Quellen
- de.reuters.com: „Schaden für SAP durch Oracle-Prozess wird immer höher“ (29.12.2010)
- www.heise.de: „SAP: wenig Strafzinsen an Oracle“ (29.12.2010)