Das Unwort des Jahres 2008 heißt „Notleidende Banken“
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Frankfurt am Main (Deutschland), 20.01.2009 – Das Unwort des Jahres 2008 heißt „Notleidende Banken“. Mit der Bekanntgabe heute wurde es zum 18. Mal seit 1991 gekürt. Es sollen Wörter sein, die als besonderer sprachlicher Fehlgriff gelten und gegebenenfalls irreführend sind. 2.117 Menschen hatten Vorschläge eingesendet, 1.129 Begriffe wurden genannt.
Verkündet wird das Unwort des Jahres traditionell von dem Sprachwissenschaftler Horst Dieter Schlosser. Er lieferte auch die Begründung der vierköpfigen Jury mit den Worten: „Während die Volkswirtschaften in ärgste Bedrängnis geraten und die Steuerzahler Milliardenkredite mittragen müssen, werden die Banken mit ihrer Finanzpolitik, durch die die Krise verursacht wurde, zu Opfern stilisiert.“
An zweiter Stelle landete das Wort „Rentnerdemokratie“. Geprägt wurde es von Roman Herzog, der damit die diffuse Angst junger Menschen heraufbeschwor, dass sie von den älteren Menschen „ausgeplündert“ würden. Auf Platz drei landete das Wort „Karlsruhe-Touristen“. Damit wurden vom Vorsitzenden der Polizeigewerkschaft Rainer Wendt Menschen bezeichnet, die vor dem Verfassungsgericht öfter als Kläger auftraten. Die Unwort-Jury sieht hier ein bedenkliches Verständnis der Grundrechte.
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Quellen
- news.de: „Der Vater der Unwort-Kür“ (20.01.2009)
- hr-online.de: „‚Notleidende Banken‘ ist Unwort des Jahres 2008“ (20.01.2009)