China sorgt für Unsicherheit in der Abfallwirtschaft

Veröffentlicht: 21:53, 10. Sep. 2017 (CEST)
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Peking (Volksrepublik China), 07.09.2017 – Die Abfallwirtschaft ist ein internationales Geschäft, in dem viele große Konzerne mitmischen. Oft wird der sogenannte „Mülltourismus“ beklagt, weil aufgrund von Subventionen und anderen wirtschaftlich verlockenden Vorteilen ein Transport einzelner Abfallsorten über lange Strecken erfolgt, was inzwischen allgemein als ökologisch bedenklich angesehen wird.

Sammeln von Kunststoffabfällen in China, hier in der Nähe von Shanghai
Kennzeichen für den Kunststoff Polyvinylchlorid

Jetzt hat die Volksrepublik China die Anforderungen für den Import von Müll verschärft: Zukünftig müssen Kunststoffabfälle gut sortiert sein und der Anteil von Störstoffen soll höchstens 0,3 Prozent betragen. Der dadurch notwendige Sortieraufwand mindert die Gewinne der Branche erheblich. Allerdings ist das Trennen der verschiedenen Kunststoffe ein seit langem bekanntes Problem, zumal nicht immer eine Kennzeichnung gewährleistet ist. Mit Laser- oder Infrarot-Sortiertechniken ist es angeblich möglich, alle Kunststoffe zu sortieren. Maßgeblich beteiligt ist daran seit 1990 das Duale System in Deutschland.

Schätzungen zufolge wurde 2013 rund 70% des Plastikmülls, der in den Industrieländern anfällt, nach China verschickt. Diese Massenimporte versucht das Land seit einiger Zeit unter Kontrolle zu bekommen. Beobachter sehen allerdings auch die Gefahr, dass dafür andere Länder Ziel des „Mülltourismus“ werden.


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