Chinesischer Bauer verklagt Chemiegiganten

Veröffentlicht: 10:45, 25. Feb. 2017 (CET)
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Qiqihar (Volksrepublik China), 24.02.2017 – Ein chinesischer Bauer, der nur drei Jahre lang die Schule besucht hatte, lernte in 16 Jahren Selbststudium, wie er sich gegen die Umweltsünden eines staatlichen Chemiekonzerns wehren könnte. Vergiftetes Abwasser hatte das Ackerland des Bauern im Jahre 2001 erstmals verseucht und die gesamte Ernte vernichtet. Die giftige Brühe war sogar bis in das Wohnhaus eingedrungen, wo er am Abend des chinesischen Neujahrsfestes mit Nachbarn saß.

Die Stadt Qiqihar liegt im Nordosten Chinas und hat mehr als 5 Millionen Einwohner
Qiqihar - Blick vom Stadtrand aus

Im November 2016 errang der heute 65jährige zusammen mit anderen Dorfbewohnern einen Sieg vor Gericht. Der Chemiekonzern Qihua wurde zu umgerechnet 110.000 Euro Schadenersatz verurteilt. Der Konzern hat gegen das Urteil Berufung eingelegt.

Berichten zufolge produziert Qihua PVC und hinterlässt 15.000 bis 20.000 Tonnen Abfälle jedes Jahr. Der Bauer wohnt in Yushutun, einem Dorf im Distrikt Ang'angxi. Die nächstgrößere Stadt Qiqihar ist auch Sitz des Gerichts, wo der Fall verhandelt wird.

PVC ist weltweit ein wichtiger Kunststoff. Kritisiert werden jedoch sowohl seine Produktion als auch auch seine Verwendung wegen der umweltschädlichen Chlorverbindungen. Der Ausgangsstoff für PVC, das Vinylchlorid, gilt als krebserregend. Bei der Verbrennung von PVC wird das giftige Chlor freigesetzt.


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