Bulmahn für Verzicht auf dreigliedriges Schulsystem

Artikelstatus: Fertig 7. Dez. 2004 (CET)
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Berlin (Deutschland), 07.12.2004 – Bundesbildungsministerin Edelgard Bulmahn hat am Dienstag vor Journalisten in Berlin als Reaktion auf die jüngste PISA-Studie die Abkehr vom dreigliedrigen Schulsystem gefordert: „Ich glaube nicht, dass die Hauptschule auf Dauer ein zukunftsträchtiges Modell ist. [...] Ich bin persönlich überzeugt davon, dass wir mittel- und langfristig das dreigliedrige Schulsystem überwinden müssen. Der aktuelle Zustand des Bildungssystems in Deutschland kann niemanden ernsthaft zufrieden stellen. Ein Durchschnittsplatz ist für Deutschland nicht ausreichend.“

Laut Bulmahn weise die PISA-Studie vor allem auf Defizite bei den schwächeren Schülern hin, da in Deutschland Kinder aus unteren Einkommensschichten eine sehr viel schlechtere Chance auf gute und erfolgreiche Bildung hätten. Sie stellte außerdem die frühe Auslese von zehnjährigen Kindern nach der vierten Klasse in Frage. Gemäß Bulmahn bezweifeln selbst die Experten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD, dass die Gesamtleistung der deutschen Schüler allein durch eine weitere Optimierung der bestehenden Bildungssysteme nennenswert gesteigert werden kann.

Bulmahn tritt für die Schaffung von regelmäßig überprüften national einheitlichen Bildungsstandards ein, die für einen besseren Unterricht mit besserer Betreuung und individueller Förderung sorgen sollen. An anderer Stelle forderte sie jedoch, dass Schulen und Lehrer größere Spielräume benötigten, um eigene Schulprofile zu entwickeln und eine klare Orientierung über die notwendigen Kompetenzen der Schüler zu erlangen. Die dafür nötigen Umbauten im Bildungssystem sollen durch die Streichung der Eigenheimzulage mitfinanziert werden.

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Quellen

  • de.news.yahoo.com: „unbekannt“   Quelle nicht mehr online verfügbar