Belgien: Atomreaktoren bleiben bis 2025 in Betrieb
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Lüttich (Belgien), 05.07.2012 – Belgien plante, eines seiner ältesten Atomkraftwerke, das 1975 in Betrieb genommene Kernkraftwerk Tihange, 2015 abzuschalten. Mangels alternativer Energiequellen wird das Kraftwerk jedoch erst zehn Jahre später vom Netz genommen. Am Mittwoch beschloss das Kabinett in Brüssel, dass Reaktor 1 des Atomkraftwerks Tihange erst 2025 von seinem Betreiber, Electrabel, abgeschaltet werden soll. Die Entscheidung wurde von der belgischen Regierung damit begründet, dass es im Winter ansonsten zu Stromengpässen kommen könnte. Das Kraftwerk ist Eigentum des französischen Energieversorgungskonzerns GDF Suez.
Das Kabinett sprach sich jedoch gegen einen Vorschlag aus, welcher beinhaltet, dass zwei weitere Atomkraftwerke von GDF Suez am Standort Doel länger in Betrieb bleiben sollten. Die beiden Reaktoren sollen 2015 wie geplant abgeschaltet werden. GDF Suez wollte dazu nicht Stellung nehmen.
Belgien will bis 2025 komplett auf Atomenergie verzichten, wenn bis dahin genug alternative Energiequellen zur Verfügung stehen. Insgesamt hat Belgien sieben Atomreaktoren, die sich in den zwei Atomkraftwerken Doel bei Antwerpen und Tihange bei Lüttich befinden. Mehr als die Hälfte des belgischen Stromverbrauchs wird durch Atomkraft gedeckt. Zur Deckung ist das Land stark auf Öl- und Gasimporte angewiesen. Belgien will jetzt genau wie Deutschland auch auf Elektrizität aus Windenergie, welche offshore in der Nordsee gewonnen werden soll, umsteigen.
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Quellen
Bearbeiten- Aachener Zeitung: „Belgien nimmt Atomreaktor erst 2025 vom Netz“ (04.07.2012)
- Süddeutsche.de: „Belgien lässt altes Atomkraftwerk zehn Jahre länger am Netz“ (04.07.2012)