Anne Abernathy: Olympiaträume 2006 ausgeträumt
Artikelstatus: Fertig 23:16, 13. Feb. 2006 (CET) Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben. |
Cesana Torinese (Italien), 13.02.2006 – Anne Abernathy stand vor ihrer sechsten Teilnahme an Olympischen Spielen in Turin. Sie ist die erste Frau, die im Alter von über 50 Jahren für Olympische Winterspiele nominiert wurde. Bei den Winterspielen 2002 in Salt-Lake-City, kam sie auf Platz 26. Begonnen hatte sie im Alter von 34 Jahren 1988 bei den olympischen Winterspielen in Calgary. Seitdem hat sie an allen Olympischen Winterspielen teilgenommen. Bei der Eröffnungsfeier in Turin trug Abernathy die Fahne ihres Heimatlandes: Die amerikanischen Jungferninseln.
Bereits vor einem Jahr (in 2005) war Anne Abernathy zum Training in Italien. Sie wollte die Rodelbahn in Vorbereitung auf die Olympischen Spiele testen. Damals stürzte die Rodlerin im Training schwer und brach sich das Schlüsselbein. Anstatt im Ziel landete sie im Krankenhaus.
Doch ein Sturz machte für Abernathy die Hoffnung zunichte. Sie kam gar nicht zum Einsatz bei dem olympischen Wettbewerb in Cesan bei Turin. Am gestrigen Sonntag stürzte sie im Training auf der Rodelbahn. Die 52-Jährige brach sich dabei ein Handgelenk. Auch dieser Tag endete im Krankenhaus. Der Wettkampf am heutigen Montag wird ohne Abernathy stattfinden.
Abernathy wird den Schlag wegstecken, so wie sie bereits viele Rückschläge in ihrem Leben gemeistert hat. Sie hatte sehr viele Sportverletzungen, darunter eine schwere Kopfverletzung, nach der sie im Koma lag, sie hat zwölf Knieoperationen hinter sich und eine Krebserkrankung überstanden. Ein Jahr vor den Olympischen Winterspielen 1988 bekam sie die Diagonse gestellt: Lymphdrüsenkrebs.
In den Folgejahren musste sie ihr Haus in St. Thomas auf den Jungferninseln neu aufbauen, das einem Hurrikan zum Opfer gefallen war.
Abernathy konnte sich aus finanziellen Gründen nie einen eigenen Trainer leisten. Die Kosten dafür sowie für Material und ärztliche Betreuung bringt sie zum Teil aus Spenden ihrer Fans auf. Bereits vor ihrer Reise nach Turin war Abernathy klar, dass es ihre letzten Olympischen Spiele sein würden, und tröstete sich selbst mit den Worten: „Allein durch meine Qualifikation habe ich viel erreicht. Chancen auf eine Medaille habe ich wohl keine. Die Deutschen sind einfach zu stark.“
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Quellen
- n-tv: „"Rodel-Oma" steigt aus“ (13.02.2006)
- Spiegel Online: „Rodel-Oma muss auf Start verzichten“ (13.02.2006)
- focus: „Sturz kostet Rodel-Veteranin Abernathy Start“ (13.02.2006, 09:15 Uhr)
- Welt am Sonntag: „Rodlerin Abernathy bricht noch einmal ihren Rekord“ (12.02.2006)
- Netzeitung: „Olympia-Exoten im Eiskanal“ (11.02.2006, 15:01Uhr)