„Cassini“ entdeckte Hinweise auf ein Ringsystem um den Saturnmond Rhea

Veröffentlicht: 05:28, 11. Mär. 2008 (CET)
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11.03.2008 – Die seit dem Jahr 2004 den Saturn umkreisende Raumsonde „Cassini“ ist immer für eine Überraschung gut. Wie Wissenschaftler in der Zeitschrift „Science“ berichteten, gelang es erstmals, deutliche Hinweise auf ein Ringsystem um einen Mond zu entdecken, und zwar um den Saturnmond Rhea.

Die Raumsonde Cassini-Huygens
Saturnmond Rhea, fotografiert von „Cassini“

Dieser Saturnmond hat einen Durchmesser von 1.528 Kilometern und umkreist den Saturn in einem Abstand von durchschnittlich 526.000 Kilometern. Mit Hilfe des Elektronendetektors MIMI/LEMMS ist die Sonde in der Lage vorbeifliegende Elektronen zu zählen, die sich im Magnetfeld des Planeten Saturn zwischen Nord- und Südpol hin- und herbewegen. Bei einigen Vorbeiflügen am Saturnmond Rhea wurde ein unerklärliches Fehlen solcher Emissionen registriert. Beim An- und Abflug der Sonde ergaben sich symmetrische Zu- und Abnahmeraten der gemessenen Elektroneneinschläge in den Detektoren. „Die Auswertung ergab, dass irgendetwas die Elektronen entlang ihrer Bahnen daran hinderte, den Detektor zu erreichen“, stellte Geraint Jones vom Mullard Space Science Laboratory in Großbritannien fest. Seine Schlussfolgerung: „Es scheint alles darauf hinzudeuten, dass der Mond von einem Ringsystem umgeben ist.“

Saturnmond „Enceladus“

Die nähere Untersuchung des den Saturnmond umgebenden Staubes ergab eine ringförmige Anordnung der Staubscheibe um den Mond mit einem Durchmesser von mehreren tausend Kilometern. Mathematische Simulationen ergaben ebenfalls die Möglichkeit, dass ein solches Ringsystem existieren könnte. Eine visuelle Verifizierung der Ringe gelang bisher noch nicht. Weitere Untersuchungen sind noch erforderlich, um die Hypothese eines Ringsystems zu bestätigen.

Zunächst wird sich die Raumsonde Cassini auf ihrem Weg jedoch einem anderen Saturnmond zuwenden. Am 12. März 2008 wird sie sich bis auf 23 Kilometer dem Saturnmond Enceladus nähern, der die Aufmerksamkeit der Wissenschaftler erregte, weil seine Oberfläche mit gefrorenem Wasser, also Eis bedeckt ist. Beim letzten Vorbeiflug von Cassini im Juli 2005 wurden die Wissenschaftler jedoch durch die Beobachtung überrascht, dass sich in der Nähe des Südpols heiße Regionen mit langen Streifen befinden, aus denen Wasserdampf und Eispartikel ausströmen.

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Quellen