Über 90 Tonnen giftiges Kerosin über Pfalz und Saarland versprüht
Veröffentlicht: 12:18, 20. Aug. 2018 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Mainz (Deutschland), 20.08.2018 – Wie verschiedene Medien melden, hat eine luxemburgische Frachtmaschine am letzten Juliwochenende 92 Tonnen Kerosin in die Atmosphäre entlassen und ist dabei viermal in einem Rechteck über das Saarland, das UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald, den Donnersbergkreis und die Stadt Baumholder geflogen. Weil der hochgiftige und leichtentzündliche Treibstoff Kerosin bei der warmen Witterung schneller verdunste, habe dies auf die derzeit erhöhte Waldbrandgefahr keine Auswirkungen.
Eigentlich sollte die in Luxemburg gestartete Maschine der Firma Cargolux nach Singapur fliegen. Der sich das Fahrwerk dem Vernehmen nach nicht einziehen ließ, musste die Maschine jedoch umkehren und Treibstoff ablassen, um auf ihr zulässiges Landegewicht zu kommen. Von dem Kerosin komme, so Umweltexperten, nahezu nichts am Boden an. Selbst bei einer Flughöhe von nur 15 Metern kämen pro Hektar nur etwa 10 Schnapsgläser voll am Boden an.
Es handelt sich um den vierten bekannt gewordenen Fall in diesem Jahr über Rheinland-Pfalz. Schon im vergangenen Jahr hatten diese Vorfälle zu Entrüstung geführt. Ein deshalb in Auftrag gegebenes Gutachten des Umweltbundesamts soll bis zum Herbst vorliegen. Darin sollen Boden-, Wasser- und Luftbelastungen in der Pfalz mit Kerosin untersucht wurden. Die Pfalz ist besonders betroffen, weil sie dünn besiedelt ist und Flugzeuge vor Notlandungen deshalb angewiesen werden, gerade dort Kerosin abzulassen. Ein erheblicher Teil der Pfalz ist mit dem Pfälzerwald bedeckt, dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands und Teil eines großen Naturparks.
Wie inzwischen verlautete, ließ eine Boeing 767 der Fluglinie Condor Anfang August weitere acht Tonnen Kerosin im selben Raum ab.
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BearbeitenQuellen
Bearbeiten- swr.de: „Frachtflieger lässt Kerosin über Pfalz und Hunsrück ab“ (31.07.2018)
- Die Rheinpfalz: „Flugzeug lässt 92 Tonnen Treibstoff ab“ (31.07.2018)