Österreich: „Erste Bank“-Gruppe nimmt Staatshilfe in Anspruch
Veröffentlicht: 12:13, 2. Nov. 2008 (CET) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Wien (Österreich), 02.11.2008 – Nach der Constantia Privatbank AG nimmt, wie am 30. Oktober bekannt wurde, nun auch die Sparkassengruppe rund um die Erste Bank der oesterreichischen Sparkassen AG staatliche Hilfe in Anspruch.
Es wurde berichtet, dass zwischen Bund und Bank 2,7 Milliarden Euro in Partizipationskapital ausgetauscht werden sollen. Nach bankeigenen Angaben verzichten die Vorstände heuer freiwillig auf Bonuszahlungen. Die Anteile der Republik Österreich an der Bank werden jedoch nicht an der Börse notieren, auch die Aktienverteilung unter den Aktionären ist nicht betroffen. Mit diesem Einstieg bei der Bank sind keine Stimmrechte verbunden.
Für den Staat scheint das Geschäft lukrativ. Das Kreditinstitut muss das Geld frühestens nach fünf Jahren mit acht Prozent Zinsen pro Jahr zurückzahlen. Da ein Staat grundsätzlich eine gute Bonität hat, bekommt er den Betrag zu einem günstigeren Zinssatz.
Die Bank betonte bei der Präsentation der Bilanz, dass die Hilfe eigentlich nicht nötig sei und einfach nur ein „guter Zeitpunkt“ sei. Da der Topf auf 15 Milliarden Euro beschränkt ist, wollten sich die Verantwortlichen des Geldinstitutes offenbar das Geld sichern, bevor es vielleicht von anderen in Anspruch genommen wird.
Mittlerweile wurde bekannt, dass Kaupthing die Sparguthaben an österreichische Kunden zurückzahlt.
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Quellen
- orf.at: „Staat steigt bei Erste Group ein“ (30.10.2008)
- wienerzeitung.at: „Erste Group nimmt Staatshilfe“ (30.10.2008)
- ftd.de: „Erste Group nimmt Staatshilfe an“ (30.10.2008)