Österreichische Finanzmarktaufsicht sperrt Kaupthing-Konten

Veröffentlicht: 11:17, 10. Okt. 2008 (CEST)
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Wien (Österreich), 10.10.2008 – Die Finanzmarktaufsicht (FMA) hat mit Bescheid vom 8. Oktober 2008 der Österreich-Niederlassung der isländischen Bank Kaupthing die Geschäftsführung untersagt und die Online-Sparkonten wegen „Gefahr in Verzug“ gesperrt.

Die Online-Bank ist seit Anfang September auch in Österreich aktiv und hat den heimischen Bankensektor durch Kampfzinsen kräftig angeheizt. Zunächst ist man davon ausgegangen, dass die Verstaatlichung der Bank in Island keine Auswirkung auf das Österreich-Geschäft habe. Die FMA geht jetzt jedoch davon aus, dass die der Bank anvertrauten Gelder nicht mehr sicher seien, daher wurden alle Konten eingefroren. Kunden und Geldinstitut haben somit keinen Zugriff auf die Sparkonten. Seitens der Bank wurde bislang noch keine Stellungnahme abgegeben.

Aufgrund der hohen Kampfzinsen galt die Bank schon länger als Risiko am Bankensektor. Es wird angezweifelt, dass der isländische Staat die Kundengelder besichern kann. Die Vorgänge um Bankengeschäfte haben eine neue Diskussion über die Einlagensicherung angeheizt. Deutschsprachige EU-Länder haben bereits angekündigt, die Einlagensicherung anheben zu wollen.

Seit dem Auftritt am heimischen Markt vor knapp 6 Wochen haben zwischen 200 und 300 Kunden der Bank etwa 3 Millionen Euro anvertraut.

Krise nicht nur in Österreich: Auch deutsche und finnische Sparer bangen um ihr Geld. In Deutschland sind rund 30.800 Kunden mit Spareinlagen in der Höhe von 308 Millionen Euro betroffen.

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Quellen