Wo landet der Müll, den der Tsunami in Japan ins Meer spülte?
Veröffentlicht: 19:01, 9. Apr. 2011 (CEST) Bitte keine inhaltlichen Veränderungen vornehmen. |
Honolulu (Vereinigte Staaten), 09.04.2011 – Der Frage nach der Zukunft des durch den Tsunami vom März 2011 an der japanischen Nordostküste ins Meer gerissenen Treibguts gingen Wissenschaftler am International Pacific Research Center der Universität von Hawaii nach. Nikolai Maximenko and Jan Hafner entwickelten ein Strömungsmodell für den Pazifischen Ozean mit Hilfe von Bojen, deren Bewegung mit den Wasserströmungen im Pazifik erfasst worden waren. Dieses Modell nutzten sie nun, um die Frage zu beantworten, wo all der Müll landet, der durch den verheerenden Tsunami vom 11. März ins Meer gespült worden war – darunter Autos und ganze Häuser.
Zunächst wird der Müllstrom in den Nordpazifikwirbel integriert, eine nahezu kreisförmige Wasserströmung im Pazifischen Ozean, die unter dem Beinamen „Great Pacific Garbage Patch“ bekannt geworden ist, weil sich in diesem Wirbel Unmengen von Plastikmüll in einer scheinbar unendlichen kreisförmigen Bewegung befinden, die das Ökosystem des Ozeans belasten. Der Müll in diesem Wirbel stammt im Wesentlichen von Handelsschiffen, aber auch von Ölbohrplattformen, Touristen und der Fischerei.
In einem Jahr wird das durch den Tsunami verursachte Treibgut im „Papahānaumokuākea Marine National Monument“, einem Meeres-Naturschutzgebiet bei Hawaii, zu sehen sein. Einzelne Bestandteile des durch den Tsunami ins Meer gespülten Mülls werden an den Küsten der Insel Hawaii landen. In drei Jahren werden Reste des treibenden Mülls an der Westküste der Vereinigten Staaten, zum Beispiel den kalifornischen Stränden anlanden, während der Großteil des treibenden Mülls dann im „North Pacific Garbage Patch“ weitertreibt. Die Müllbestandteile werden nach und nach zu immer kleineren Stücken zerfallen, während sie jahrelang in dem Wirbel weiter durch den Pazifik treiben. In fünf Jahren erwarten die Wissenschaftler schließlich eine Anlandung von größeren Müllansammlungen an den Küsten Hawaiis, wo sie an Stränden und Riffs der Inselgruppe hängen bleiben werden.
Das Müllproblem in dem nordpazifischen Wirbel ist schon seit Jahren Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen.