Wissenschaftler entdecken erdähnlichen Planeten

Artikelstatus: Fertig 10:03, 31. Jan. 2006 (CET)
Bitte keine weiteren inhaltlichen Veränderungen vornehmen, sondern einen Folgeartikel schreiben.

31.01.2006 – Eine internationale Gruppe von 73 Wissenschaftlern in vier Projekten (PLANET (Leiter: Jean-Philippe Beaulieu, Paris, und Martin Dominik, St. Andrews), RoboNet (Leiter: Michael Bode, Liverpool, und Keith Horne, St. Andrews), OGLE (Leiter: Andrzej Udalski, Warschau) und MOA (Leiter: Phil Yock, Auckland)) an 32 Institutionen in zwölf Ländern hat den bisher kleinsten erdähnlichen Planeten entdeckt.

OGLE-2005-BLG-390Lb

Der neue Planet liegt zirka 25.000 Lichtjahre entfernt nahe dem Zentrum der Milchstraße.

Die Entdeckung wurde in der Zeitschrift „Nature“ verkündet. Das Journal berichtet auch, der Planet sei durch eine Methode, die man „Microlensing“ nennt, entdeckt worden, die kleine Planeten mit einer Masse ähnlich der Erdmasse entdeckt.

„Gravitations-Microlensing“ nennt man es, wenn das Licht eines entfernten Sterns vom Graviationsfeld eines davor liegenden Sternes abgelenkt und vergrößert wird. Das Vorhandensein eines Planeten in der Umgebung des davor liegenden Sternes sorgt dafür, dass das Licht des entfernteren Sternes für einen Augenblick heller wird.

Die Wissenschaftler behaupten jedoch, dass die niedrigen Temperaturen auf dem Planeten die Möglichkeit, irgendwelches Leben auf ihm zu finden, „unwahrscheinlich“ machten.

„Wir können mit einer angemessenen Wahrscheinlichkeit vorhersagen, dass Microlensing Planeten mit erdähnlichen Massen und einer ähnlichen Entfernung von ihren Sternen und vergleichbarere Oberflächentemperatur entdecken wird“, sagte der Koautor der Studie, Bohdan Paczynski, von der Universität Princeton.

Bislang heißt der Planet nur OGLE-2005-BLG-390Lb. Er benötigt ungefähr zehn Jahre, um seinen Mutterstern, einen roten Zwerg, zu umkreisen. Der Stern ist unserer Sonne ähnlich, außer dass er kleiner ist und eine sehr viel geringere Temperatur hat.

Wissenschaftler sagen, dass der neue Planet, der ungefähr die fünfeinhalbfache Masse der Erde besitzt, entweder einen steinernen Kern und eine dünne Atmosphäre haben oder eine kleine Eis-Gas-Welt wie der Neptun sein könne. Aber in beiden Fällen „machen ihn seine sehr große Umlaufbahn und sein kälterer Mutterstern zu einer sehr kalten Welt“.

Die vorhergesagte Oberflächentemperatur beträgt minus 220 Grad Celsius – das sind minus 364 Grad Fahrenheit –, was bedeutet, dass der Planet einen steinernen Kern haben sollte. Der Planet könnte eher einer massiven Version des Plutos ähneln mit einer Oberfläche aus gefrorenen Flüssigkeiten und Gas. Sonst wäre der Planet eine flüssige Masse, die in Wolken aus Eiskristallen und Gas gehüllt wäre – so ähnlich wie der Neptun.

„Dies ist sehr spannend und wichtig“, sagte Professor Michael Bode von der John-Moore-Universität in Liverpool, ein Hauptuntersucher für das RoboNet-Projekt, das dabei half, bei der Forschung zusammenzuarbeiten. „Dies ist der erdähnlichste Planet, den wir bisher gefunden haben, was seine Masse und seine Entfernung zum Mutterstern angeht. Die meisten anderen Planeten, die entdeckt wurden, waren entweder schwerer oder heißer (oder beides).“

Dieses ist der dritte Planet innerhalb von zwei Jahren, den Wissenschaftler durch Nutzung des Gravitations-Microlensing gefunden haben.

In der Vergangenheit wurden mehr als 150 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems durch eine Technik, die man „Radialgeschwindigkeitsmethode“ nennt, gefunden. Diese Methode bemerkt ein Flattern in Sternen, das durch die Gravitationsauswirkungen des Planeten verursacht wird.

Quellen

  Dieser Artikel ist eine Übersetzung eines fremdsprachigen Artikels vom 25.01.2006