Wird der Streit um den Diesel zum Wahlkampfthema?

Veröffentlicht: 11:04, 01. Sep. 2017 (CEST)
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Berlin (Deutschland), 01.09.2017 – Im September 2015 war aufgedeckt worden, dass die Volkswagen AG eine illegale Abschalteinrichtung in der Motorsteuerung ihrer Diesel-Fahrzeuge verwendete, um die US-amerikanischen Abgasnormen zu umgehen. Inzwischen wurde nicht nur bekannt, dass auch in Europa zugelassene Autos betroffen sind, sondern die Affäre bekam internatiomale Dimensionen. Das führte zu einer weitreichenden Krise in der Automobilindustrie, wovon insbesondere Deutschland betroffen ist, und somit könnte das Thema eine Rolle bei der Bundestagswahl am 24. September spielen. Der Vorschlag zur Einführung einer blauen Plakette für saubere Dieselfahrzeuge wurde bisher nicht umgesetzt.

Nach Angaben des Kraftfahrtbundesamtes beträgt der Anteil der Dieselfahrzeuge bei den neuzugelassenen Pkws in Deutschland seit 2004 mehr als 40%, nur 2009 ging der Anteil auf 30,7% zurück. 2012 lag der Anteil mit 48,2% am höchsten. In Europa wurden 2014 sogar 53% der Pkw-Neuwagen mit einem Dieselmotor verkauft.

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die 1994–1998 Bundesumweltministerin gewesen war, erklärte nunmehr: „Den Diesel wird es noch viele, viele Jahre geben, genauso wie den Verbrennungsmotor.“ Cem Özdemir, Spitzenkandidat der GRÜNEN, sagte dagegen: „Grüne gehen in keine Koalition, die nicht das Ende der Ära des fossilen Verbrennungsmotors einleitet und den Einstieg in den abgasfreien Verkehr schafft.“ Der CSU-Parteivorsitzende Horst Seehofer sprach von einer „Hexenjagd gegen das Automobil“ und griff dabei auch Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) an.


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