Nicht mehr aktive Benutzer

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Bisher habe ich nur zwei Antworten erhalten, eine davon war sehr kurz und bedurfte einer Nachfrage. Hier sind die Antworten von Benutzer:Wolf-Dieter, der einer Veröffentlichung zugestimmt hat (nur eine das private betreffende Aussage habe ich gekürzt.) --sonicR 12:46, 3. Okt. 2009 (CEST)[Beantworten]

Was hat dich, abgesehen von privaten Gründen, dazu bewegt, dich nicht mehr am Projekt zu beteiligen?

a) Wenn ich über diese Frage nachdenke, fällt mir erstens ein, dass ich immer seltener Artikel in Wikinews gesehen haben, die ich selbst gerne gelesen hätte. Manches, nicht alles, war inhaltlich derartig flach, dass ich auch keine Lust mehr hatte, Arbeit in solche Artikel zu stecken, denen ich inhaltlich kein großes Interesse entgegenbringen konnte.

b) Auf der anderen Seite gab es auch nur geringes Echo auf Artikel, die ich geschrieben hatte, was ich natürlich auch niemandem übel nehmen kann. Einige Wikinews-Autoren, die man zu bestimmten Zeiten dort antrifft, sind häufig derart a-politisch, dass ich daraus schließen musste, dass wohl auch die Leserschaft an solchen Themen, mit denen ich mich gerne beschäftigte, wenig Interesse hatte. (Das soll kein Vorwurf sein. Die Menschen sind eben verschieden.) Die Liste der Artikel, die laut Statistik Wikinews-Benutzer interessieren, wurde und wird oft von Artikeln angeführt, die ich selbst nie schreiben oder freiwillig lesen würde (wenn sie nicht bei Wikinews erschienen wären) - zumindest war dies einige Male der Fall, ich möchte das nicht zu sehr verallgemeinern. Dieser Grund spielt in meiner motivationalen Selbstanalyse aber nicht eine sooo große Rolle. Aber im Hinterkopf mag das schon eine gewisse Rolle gespielt haben.

c) Beim Schreiben war man immer häufiger allein (auch im Chat war oft niemand anzutreffen). Oft war ich der einzige Benutzer, der gerade online war. Ich vermisse vor allem die gemeinsam geschriebenen Artikel. Oft vermisste ich auch nur das Gefühl, dass andere gerade ebenfalls zu dem Projekt beitragen und dass ich so also nicht allein auf weiter Flur bin.

d) Noch etwas fällt mir jetzt ein: Wir können kaum Artikel schreiben, die zum Beispiel Elemente einer politischen Analyse enthalten - außer in der Form der Leserkommentare, die ich ja selbst ablehne. Das heißt, ich (allgemein gesprochen als Wikinews-Benutzer) beschneide mich ständig in meinen kognitiven und allgemein-menschlichen Möglichkeiten, weil Wikinews auf das Nachrichtenformat beschränkt ist. Manchmal stellt es einen einfach nicht zufrieden, nur die nackten Tatsachen zu präsentieren. Man möchte gerne Bezüge herstellen und Aussagen zuspitzen oder anderen Aussagen gegenüber stellen. Angenommen man schreibt einen Artikel über den Wahlerfolg der FDP, dann bringt es einen doch fast um, dass man die Widersprüche und Verlogenheit in der Politik dieser Partei in der Darstellung ausblenden muss. Damit möchte ich natürlich keine Lanze für die Freigabe politischer Statements in Wikinews brechen. Die Neutralität ist ja gerade auch eine Stärke von Wikinews. Hinzu kommt, dass es wahrscheinlich gar nicht zu einer echten inhaltlichen Diskussion mit anderen Wikinewsnutzern kommen würde, weils halt sowieso keinen interessiert. Mir ist klar, dass ich mir damit teilweise selbst widerspreche. Das reflektiert eben so einige Widersprüche, in denen sich das Projekt vom Ansatz her befindet.

Was hat dich am Projekt gestört?

Eigentlich nichts. (Einige Diskussionen vielleicht, aber das ist ja irgendwie normal, dass man mal genervt ist.) Außer vielleicht Punkt (d) der vorangegangenen Frage.

Unter welchen Umständen könntest du dir vorstellen, wieder aktiv zu werden?

Wenn ich beruflich wieder in etwas ruhigeres Fahrwasser komme. (...)

Hast du weitere Ideen, wie Wikinews neues Leben eingehaucht werden kann?

Ich sehe nur wenig Spielraum durch Änderungen im Projekt selbst mehr Zulauf zu bekommen. Angesagt sind im Internet ja die sogenannten social networks. Wenn man den Spaßfaktor, den viele Nutzer daraus ziehen, auf Wikinews übertragen könnte, wäre das toll. Ich wüsste allerdings nicht wie, ohne wesentliche Grundsätze über Bord zu werfen. Kurz gesagt: Wenn Wikinews auf das Twitter-Niveau herabsinken würde, würde mich das auch nicht gerade motivieren. Wikipedia zeigt, dass es möglich ist, einen inhaltlichen Anspruch durchaus erfolgreich zu vertreten und trotzdem hohen Zulauf zu erzielen. Das wird Wikinews nie erreichen können, Nachrichten sind nicht so interessant bzw. nicht von so bleibendem Wert, dass man damit das Gefühl hätte, einen Beitrag zum Wissen der Menschheit geleistet zu haben, wie es bei Wikipedia wohl der Fall ist. In Wikipedia gibt es ja eine Reihe von Nutzern, die durchaus Interesse an Nachrichten haben, aber ihre Artikel nicht bei Wikinews veröffentlichen. Dies ist aus meiner Sicht die wichtigste Zielgruppe für Wikinews.