Weitere Anschläge lassen den Süden Thailands nicht zur Ruhe kommen

Artikelstatus: Fertig 11:23, 20. Feb. 2007 (CET)
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Bangkok (Deutschland), 20.02.2007 – Die Südprovinzen Thailands kommen auch weiterhin nicht zur Ruhe. Am Wochenende kam es erneut zu einer Anschlagsserie, die laut offiziellen Angaben zu insgesamt acht Toten und 45 Verletzten führten. Die Bemühungen der thailändischen Regierung einen Ausgleich mit dem aufständischen Süden zu erreichen und statt auf militärische Gewalt auf Diplomatie zu setzen, erlitten damit einen weiteren Rückschlag. Für Dienstag hat der vom Militärrat eingesetzte Premierminister Thailands, Surayud Chulanont, zu einem Dringlichkeitstreffen der Sicherheitsorgane geladen. Surayud sagte, es würden keine weiteren Truppen in der Region benötigt. Die Regierung werde trotz der neuerlichen Anschläge an ihrem Kurs festhalten, einen friedlichen Weg zu verfolgen, um die friedlichen Kräfte der Region zu gewinnen.

Die meisten Anschlägen wurden in den südlichen Provinzen Yala, Pattani und Narathiwat verübt. Die Terrorakte richteten sich meist gegen so genannte weiche Ziele. Die Anschläge begannen zeitgleich mit dem Beginn der Feierlichkeiten zum chinesischen Neujahrsfest in Thailand. Sie wurden dabei mit unterschiedlichen Mitteln vorgetragen: Brandanschläge, Bombenattentate, Schießereien. Eine Grenzpatrouille in Narathiwat wurde Opfer zweier kurz aufeinander folgender Bombenexplosionen; die Bomben waren am Straßenrand versteckt. Im gleichen Distrikt wurden Infanteriesoldaten, die auf Motorrädern patrouillierten, durch Salven aus automatischen Gewehren vom Straßenrand aus angegriffen. Ebenfalls in der Provinz Narathiwat wurde eine Bombe in der Nähe einer Karaoke-Bar gezündet, fünf Männer und zwei Frauen wurden dabei verletzt. Im Ausstellungsraum eines Chevrolet-Autohauses wurden die Fahrzeuge in Brand gesteckt und anschließend noch eine Bombe gezündet, nachdem zwei Sicherheitskräfte zuvor gefesselt worden waren. Die elektrische Versorgung in Pattani und Yala brach für einige Stunden zusammen, weil ein Anschlag auf die Stromverbindungen verübt worden war.

Die Situation im Süden Thailands ist seit 2004 ständig durch Terrorakte gekennzeichnet, für die meist separatistische Moslems in dem vorwiegend von Buddhisten bewohnten Land verantwortlich gemacht werden. Im Süden ist die Mehrheit der Bevölkerung islamischen Glaubens.

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Quellen